Deutsch-Mazedonische Beziehungen - Zwei Essenzielle Fragen


Am 8. September feiert die Republik Mazedonien den Unabhängigkeitstag, den 26. An jenem Tag im Jahr 1991 erklärten sich die Mazedonier per Volksabstimmung für Unabhängig und als souveräner Staat.

Als solcher, Unabhängig, führte man zum ersten mal eine eigenständige Außenpolitik und erste Anerkennungen der Unabhängigkeit ließen nicht lange auf sich warten. Nicht so aber im Fall Deutschland - welche die Republik Mazedonien völkerrechtlich zwar anerkennt, aber nicht den Verfassungsrechtlichen Namen der Republik. 

So widmen wir uns in diesem Artikel den zwei wichtigsten Fragen in Bezug auf die Deutsch-Mazedonischen Beziehung:

1. Wann erkennt die Bundesrepublik Deutschland Mazedonien unter dem Verfassungsrechtlichen Namen an?
2. Wann spielt die Deutsche Fußball Nationalmannschaft endlich gegen Mazedonien?

DFB vs FFM
Frage 2 erscheint natürlich wesentlich einfacher diskutierbar und vielleicht auch erklärbarer, aber man müsste schon Magier sein um die Auslosung zu einer uns gewünschten Konstellation manipulieren zu können. Das Losglück bescherte Mazedonien oft Top Nationen wie Holland oder England jedoch nie die deutschen "Panzer" wie man die Nationalelf in Mazedonien nennt - in der Statistik gibt es kein Deutsch-Mazedonisches aufeinander treffen bisher. Weder in offizielle Wettbewerbe noch als Freundschaftsspiel. Traurig. 
Im Handball oder Basketball kreuzten sich schon öfter die Wege, ein erscheinen der Deutschen Kicker in der Nationalen Arena Filip II of Macedon in Skopje würde mit Sicherheit für ein volles Haus und eine atemberaubende Atmosphäre sorgen.

Aber, eine weitere Option wäre ein Freundschaftsspiel zwischen den beiden Ländern die bisweilen noch keine der beiden Parteien initiiert hat. Wirklich Schade...

Mein Name ist mein Name!
Für die Mazedonier ist allerdings eine andere Frage wesentlich wichtiger: Wann erkennt Deutschland den Verfassungsrechtlichen Namen der Republik Mazedonien an?! Wie eingangs erwähnt, hat die BRD die RM völkerrechtlich anerkannt, dies geschah mit der Resolution 817 des UN-Sicherheitsrates vom 7. April 1993, und das war das einzige was Deutschland bisher anerkannt hat - einen unabhängigen Staat welcher laut dieser Resolution "ein Problem mit seinem Namen hat".

26 Jahre sind seit der Unabhängigkeit vergangen, lässt man diese Jahre Revue passieren kommt man unweigerlich zu dem Schluss, dass die BRD sich nicht unbedingt für die RM stark gemacht hat. Weder bei der (jahrelang) angepeilten EU Mitgliedschaft Mazedoniens, noch bei der NATO Integration die noch nie so nah war wie in Bukarest im Jahre 2008, als die Aufnahme an einem Veto der Griechen scheiterte - und sogar Bush junior blamiert wurde, der sich für die Aufnahme Mazedoniens stark machte. Und eigentlich ist wirklich jedem bewusst, es liegt nur an Griechenland das Mazedonien "da nicht reinkommt". Und bei diesem Umstand sehen auch viele das passive Verhalten von Deutschland gegenüber Mazedonien, Deutschland gilt als enger "Verbündeter" der Griechen - in Mazedonien dagegen formuliert man das etwas anders: Deutschland gründete einst das moderne Griechenland! Und nur das ist der Grund der "anti-makedonischen" oder sagen wir, der reservierten Politik Deutschlands...

Zurück zu EU und NATO Aufnahme: Beides hängt vom willen Griechenlands ab (manche sagen auch, von der "Kompromissbereitschaft") und in beiden Fällen scheint sich die BRD dem Wunsch des Ziehkindes zu beugen. In beiden Angelegenheiten sahen wir bisher keine Unterstützung seitens der Bundesrepublik. 
Ein Interview des Präsidenten der Republik Mazedonien, Gjorge Ivanov, für die Bild Zeitung war ein weiteres Zeugnis der jüngsten Untätigkeit der Bundesrepublik. So monierte Ivanov, dass die BRD jede Anfrage aus Mazedonien ablehnte (siehe Interview HIER).

Nicht nur missende Unterstützung muss man aus Berlin hinnehmen, nein es wird teilweise sogar scharf geschossen. So wie beim damaligen Besuch von Albaniens Außenminister Ditmir Bushati bei Kollegen Steinmeier,  als wir damals darüber berichteten monierten wir im Schlusssatz, dass Steinmeier eher über die Nachbarn Mazedoniens besorgt ist als um Mazedonien selbst. Das Treffen ereignete sich kurz nach den Vorfällen in Kumanovo, als albanische Terroristen von mazedonische Sicherheitskräften gestellt wurden. Kein Statement Seitens Steinmeier verurteilte den Angriff der Terroristen, im Gegenteil - Steinmeier zeigte sich von "Rückfällen" besorgt.

Abschließend kann man dies nur folgend formulieren: Eher wird eine mazedonische Nationalelf gegen Deutschland gewinnen, als das die Bundesrepublik Deutschland die Republik Mazedonien beim Namen nennt!

Schönen Unabhängigkeitstag Euch allen!
MAKEDONIJA VECHNA, DA ZHIVEE REPUBLIKA MAKEDONIJA!