Nachdem Mazedonien bereits seit Dezember 2005 den Status eine Kandidatenlandes für den Beitritt zur Europäischen Union hat, wäre es höchst an der Zeit, dass die Beitrittsverhandlungen aufgenommen würden, stimmten Dragan Tilev, Minister Counsellor der Mission Mazedoniens bei der Europäischen Union, und Franz Schausberger, Berichterstatter zur EU-Erweiterungsstrategie 2014/2015 in einem Gespräch in Brüssel überein.
Diese Verhandlungen werden von Griechenland wegen der ungelösten Frage des Namens für die Republik Mazedonien blockiert. Schausberger meinte, dass es möglich sein müsste, die Beitrittsverhandlungen mit Mazedonien zu eröffnen und parallel dazu die Verhandlungen über die Namensfrage zu führen. Die Beitrittsverhandlungen würden ohnehin in der neuen Periode 2014 – 2019 nicht abgeschlossen werden können.
Trotz dieser unüberwindbar scheinenden Differenzen zwischen Mazedonien und Griechenland funktioniere die grenzüberschreitende regionale und lokale Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern sehr gut, ebenso mit Bulgarien.
Tilev betonte, dass nach fast einem Jahrzehnt Stillstand in der Annäherung an die EU die Frustration in der mazedonischen Bevölkerung steigt, das Interesse an der EU rapide sinkt und viele gut ausgebildete, junge Menschen keine Zukunftsperspektive sehen und dem Land verlorengehen.
Besonders wichtig sei auch, dass Griechenland seine Blockade gegen die Aufnahme Mazedoniens in die Adriatisch-Jonische Makroregion aufgebe, erklärte Schausberger.