Der polnische Außenminister Witold Waszczykowski ist auf dem diplomatischen Parkett ins Schlingern geraten. Bei einem New-York-Besuch vergangene Woche strich Waszczykowski seinen Einsatz für die Aufnahme Polens in den UN-Sicherheitsrat heraus und sagte Reportern, er habe bei Vertretern von mehr als 20 Ländern für sein Land geworben.
Darunter seien Karibikstaaten, mit denen Polen noch nie Kontakt gehabt habe: „Zum Beispiel Länder wie Belize oder San Escobar.“ Allerdings gibt es gar keinen Staat San Escobar.
Waszczykowski erklärte, ihm sei nach 22 Stunden Flug und der folgenden Müdigkeit die Zunge schwer geworden und er habe sich versprochen. Eigentlich habe er Saint Kitts und Nevis gemeint, einen Zwei-Insel-Staat, der auf Spanisch San Cristóbal y Nieves heißt.
Entsprechend groß war der Spott auf verschiedenen Social-Media-Plattformen. Nachdem zunächst noch offen darüber spekuliert wurde, dass Waszczykowski vermutlich ein Fan der Netflix-Serie "Narcos" über den verstorbenen Drogenboss Pablo Escobar sein könnte, erlaubten sich andere User kreativere Ausführungen zum Thema.
Seitdem treibt der Twitter-Account das Spiel weiter. Waszczykowski sei nicht Außen- sondern "Komik-Minister", schrieb beispielsweise die Zeitung "Gazeta Wyborcza". Ein Nutzer bastelte gar einen vermeintlichen Account des Außenministeriums von San Escobar.
Auf Facebook wurde eine Seite für San Escobar erstellt. Tatsächlich war auf dem zugehörigen Bild die Statue von Philipp II. in Mazedoniens Hauptstadt Skopje zu sehen.