Die Liechtensteiner Nationalmannschaft trifft heute Abend im Rheinpark-Stadion (20.45 Uhr) auf Mazedonien – auf jenen Gegner der Gruppe G, der vermeintlich in Reichweite liegt. Doch Nationaltrainer Rene Pauritsch betont: "Wir sind auch in diesem Spiel krasser Aussenseiter."
«Wenn für uns in dieser WM-Qualifikation etwas zu holen ist, dann wohl gegen Mazedonien», sagte Mittelfeldspieler Marcel Büchel unter der Woche, im Wissen, dass «eine schwierige Partie» auf die Liechtensteiner Nationalauswahl warte. In der Tat sieht die Ausgangslage vor dem fünften WM-Qualifikationsspiel von allen bisherigen Partien am vielversprechendsten aus. Liechtenstein und Mazedonien weisen beide keine Punkte auf. Und auch in der Weltrangliste ist der Unterschied zwischen dem Fürstentum (184.) und dem Team aus Südosteuropa (166.) bedeutend geringer als im Vergleich zu den anderen teilweise hochkarätigen Teams der Gruppe G.
Warum also sollte Liechtenstein nicht wieder einmal einen Gegner, der zumindest nicht haushoher Favorit ist, ärgern können? Aus dem Lager des LFV ist zu vernehmen, man wolle diese Chance unbedingt versuchen zu nutzen, gleichzeitig warnen gestandene Nationalspieler wie Peter Jehle oder Franz Burgmeier aber davor, den kommenden Gegner «in irgendeiner Form» zu unterschätzen. «Da wären wir falsch beraten», sagt Keeper Jehle, der heute aller Voraussicht nach seine 125. Partie für seine Heimat bestreitet und damit nach Anzahl Länderspielen mit Rekordnationalspieler Mario Frick gleichzieht.
Der italienische Sturm
Auch wenn bei Mazedonien mit Luganos Ezgjan Alioski oder dem Ex-Wolfsburger Ferhan Hasani wichtige Eckpfeiler der Mannschaft fehlen, ist die Auswahl von Igor Angelovski vor allem in der Offensive noch immer stark besetzt. Ilija Nestorovski, der Stürmer von Palermo, hat in dieser Serie-A-Saison bereits zehn Tore auf dem Konto. Neben ihm stürmt Altstar Goran Pandev, aktuell bei Genua beschäftigt – und früher bei Grossclubs wie Lazio Rom, Inter Mailand, Napoli oder Galatasaray Istanbul. «Auf diese beiden Stürmer müssen wir besonders Acht geben», sagt Burgmeier.
Die improvisierte Abwehr
Nationaltrainer Rene Pauritsch wird seine Abwehr in erster Linie auf die beiden Serie-A-Stürmer einstellen müssen. Dass ihm dabei die verletzten Stammspieler Daniel Kaufmann, Sandro Wieser, Michele Polverino und Yves Oehri fehlen, macht für ihn diese Aufgabe nicht leichter. Obwohl er improvisieren muss, zeigt sich Pauritsch optimistisch für das heutige Heimspiel: «Viele Spieler drängen sich auf», sagt er, auf wen er setzen wird, liess er aber offen. Dass es die eine oder andere Überraschung in der Startelf geben wird, ist nicht auszuschliessen, denn der Nationaltrainer nahm zwei Tage vor dem Spiel für einmal keine Kaderkürzung vor. Alle 23 Akteure hätten eine reelle Chance verdient. Trotzdem wird Pauritsch grössenteils wohl wieder auf die bewährten Leistungsträger setzen müssen. «Zu 80 Prozent steht die Aufstellung bereits – wir haben eine gute Lösung gefunden», verriet Pauritsch, der keinen angeschlagenen Spieler zu beklagen hat. Er betont: «Der Gegner ist klar besser, also brauchen wir noch mehr Leidenschaft.»
Abgesehen von Jehle und Burgmeier, die bereits 2005 im letzten Aufeinandertreffen dabei waren (1:2), werden heute alle Nationalspieler zum ersten Mal gegen Mazedonien spielen. Bislang resultierten in fünf Duellen vier Niederlagen für Liechtenstein – und ein 1:1-Remis, im Jahr 2002, schon damals mit Peter Jehle im Tor.
Quelle: Volksblatt Liechtenstein
Die Pressekonferenz der Liechtensteiner vor dem Spiel: