Er ist mittendrin statt nur dabei: Marco Ferukoski gehört eigentlich noch der U19 der Offenbacher Kickers an, ist bei den Regionalliga-Profis aber mehr als nur ein Trainingsgast. Der erst 18-Jährige hat auf sich aufmerksam gemacht, könnte zudem ein Problem lösen. Von Christian Düncher
Es sind bislang nur Randaspekte, doch Marco Ferukoski (auf dem Bild rechts im roten Trikot) bereiten sie große Freude. „Ich habe eine feste Rückennummer, bin auf dem Teamfoto zu sehen und wurde in der Saisonvorbereitung überraschend oft eingesetzt“, sagt der Nachwuchsspieler der Offenbacher Kickers. „Dass ich beim Turnier in Bahlingen so viele Spielanteile hatte wie alle anderen, freut mich. Das sind kleine Dinge, mit denen ich mich belohne.“
Die größte Belohnung wäre ein Profivertrag. „Das wurde bis jetzt noch nicht angesprochen. Aber ich würde mich natürlich freuen, falls es irgendwann heißt: Wir planen mit dir“, sagt Ferukoski, der aktuell nur einen Vertrag als Jugendspieler hat – bis 2018. Nach Abschluss der vergangenen Saison, in der er mit der OFC-U19 den vierten Platz in der Hessenliga belegte, war er zum mazedonischen U19-Nationalteam gereist, ehe er ein paar Tage Urlaub machte. „Ich wurde aber gefragt, ob ich früher zurückkommen könnte, um erst mal auf Probe bei den Profis zu trainieren“, erzählt der gebürtige Frankfurter. Die Probezeit hat er längst bestanden, mischt inzwischen seit über einem Monat oben mit.
„Marco macht das gut, auch wenn er natürlich noch Luft noch oben hat“, meint Sportdirektor Sead Mehic. „Er kann ja noch in der U19 spielen, das darf man nicht vergessen.“ Gleichwohl könnte Ferukoski für die Kickers-Profis in zweierlei Hinsicht eine Hilfe sein: „Er ist eine Alternative für die Offensive und könnte auch zu einer hinsichtlich der U23-Regel werden“, so Mehic. Das erfordert aber, dass Ferukoski deutscher Staatsbürger wird. Aktuell hat er einen mazedonischen und einen slowenischen Pass, müsste also einen abgeben. Erste Gespräche mit den Behörden hat es bereits gegeben.
Für die Nachwuchsnationalteams Mazedoniens, Heimatland seines Vaters, kam er bereits 18-mal zum Einsatz, hofft auf einen Platz im Kader der U19 für die erste Phase der EM-Qualifikation, die im November ansteht. „Die Vorbereitung wird im August Fahrt aufnehmen“, sagt Ferukoski. „Für mich wird das eine heiße Kiste. In der Offensive gibt es viele gute Spieler, aber ich habe mich auch in der U17 durchgesetzt.“
Der junge Mann mit der Trikotnummer zwei beschreibt sich als flink und beweglich. Er versuche zudem, „das Freche im Kopf zu bewahren“, sich mit Tricks durchzusetzen. Ein Schwäche sei die mangelnde Robustheit. „Um den Schritt von den Junioren zu den Senioren zu schaffen, muss ich noch Muskelmasse draufpacken“, weiß der 61 Kilo schwere Offensivspieler, der zuletzt mit einem Personaltrainer gearbeitet hat und sich einen Ernährungsplan erstellen ließ.
Ferokoski ordnet alles seinem Ziel unter. „Ich habe Ende Mai mein Fachabitur gemacht und konzentriere mich nun ein, zwei Jahre auf Fußball“, berichtet er. „Mit guten Leistungen will ich die Verantwortlichen überzeugen und hoffe auf einen Profivertrag. Die 3. Liga wäre schön.“ Am besten mit den Offenbacher Kickers.