Um 19.05 Uhr war Schluss. Alexander, der Neffe von Nikolce Noveski hielt die Tafel mit der Nummer vier nach oben und der Ehrenspielführer des FSV Mainz 05 wurde ausgewechselt. Nach einem munteren Abschiedsspielchen bedankte sich der Mazedonier bei den Spielern der beiden Mannschaften, bei Thomas Tuchel und Jürgen Klopp, die als Trainer fungiert hatten - und natürlich bei seinem Publikum. Mit einer Ehrenrunde verabschiedete sich Noveski von den 13.497 Zuschauern in der Opel Arena.
Als sich die Spieler anschließend um den Mittelkreis versammelt hatten, musste Noveski dann das machen, was ihm normalerweise gar nicht behagt: reden. „Ich liebe euch alle, vielen Dank“, sagte Noveski, der sich gewohnt bescheiden gab. „Jeder, der heute hier mitgespielt hat, hätte genauso ein Abschiedsspiel verdient, wie ich.“ Mit einem You’ll Never Walk Alone“ verabschiedeten die Mainzer Hofsänger den Ehrenspielführer dann musikalisch.
„Team Mainz 05“ besiegt „Team Nikolce“ 10:6
Bevor es zu den emotionalen Szenen auf dem Rasen kam, wurde natürlich auch noch Fußball gespielt. Das von Jürgen Klopp trainierte „Team Mainz 05“ gewann gegen das „Team Nikolce“ von Thomas Tuchel 10:6. Noveski hatte in jeder Mannschaft je eine Halbzeit gespielt.
Der Sieg seines Teams kam zumindest für Jürgen Klopp unerwartet. Denn der Liverpool-Trainer Klopp hatte von seiner Mannschaft nicht viel erwartet. Tuchels Team habe über sechs bis sieben aktive Spieler verfügt, „und ich hatte den dicken da Silva“, lachte Klopp nach Schlusspfiff in der Mixedzone. Doch natürlich war das Ergebnis an diesem Noveski-Festtag nur zweitrangig gewesen. „Es hat Spaß gemacht, zu sehen, was der Verein für geile Fußballer hatte und hat“, sagte Klopp. Und Tuchel fand: „Das war besser als ein Klassentreffen.“
Spaß hatten auch Klaus Hafner und Sven Hieronymus, die die Partie live kommentierten. Ihr häufigster Satz: „Wie früher.“ Wahlweise auch: „Nix verlernt“, was die beiden besonders gern bei misslungenen Aktionen fallen ließen.
Noveski: Ein Leben lang mit Mainz verbunden
Die Zuschauer freuten sich nach dem misslungenen Saisonstart der Bundesligamannschaft, dass gleich 16 Mal die Torhymne der 05er zu hören war - und begannen prompt mit „Europapokal“-Gesängen, schon wieder zu träumen.
Noveski, der nach eigener Aussage nach der Partie „überhaupt nicht müde war“ sprach anschließend von einem schönen Tag für sich selbst und für Mainz. „Es ist eine große Ehre für mich, dass alle gekommen sind“, sagte der Mazedonier, der zwei Treffer erzielt hatte - übrigens keiner davon ein Eigentor. „Ich werde ein Leben lang mit Mainz verbunden bleiben“, sagte der Ehrenspielführer, bevor er sich auf den Weg zur Abschiedsfeier in den VIP-Räumen der Arena machte. Seine Auswechslung um 19.05 Uhr war erst der Anfang des Feiermarathons gewesen.
QUELLE: Allgemeine Zeitung