Teona Strugar Mitevska gewinnt Filmfestival in Bayern



Der Mazedonische Film "Gott existiert, ihr Name ist Petrunya" gewinnt in Bayern das Fünfseen-Filmfestival. 

In einem kleinen Ort im Norden von Mazedonien wirft ein Priester traditionell jeden 19. Januar am orthodoxen Dreikönigstag ein gesegnetes Kreuz in ein örtliches Gewässer, nach dem Kreuz suchen gleichzeitig Hunderte Männer - es ist Tradition. Derjenige, der das Kreuz findet, wird sein Leben lang Glück und Wohlstand finden. Die arbeitslose Petrunya, gespielt von Zorica Nusheva, ist Anfang 30 und studierte Wissenschaftlerin für Geschichte, das braucht in Mazedonien eigentlich keiner. Sie springt ins Wasser und findet das Kreuz...In diesem konservativen Umfeld haben ihre Konkurrenten das Recht, wütend zu sein: Eine Frau hat es gewagt zu konkurrieren und zu erreichen, was die Männer zu erreichen versuchen. Das Ganze weitet sich im Ort zu einem waschechten Skandal aus. Aber Petrunya besteht darauf, dass sie die Gewinnerin ist, und weigert sich, das Kreuz zurückzugeben...


Beim Fünfseen-Filmfestival (FSFF) triumphiert ein Film aus Mazedonien: Teona Strugar Mitevska aus Skopje ist am Mittwochabend für ihre mazedonische Satire "Gott existiert, ihr Name ist Petrunya" mit dem Hauptpreis des Festivals ausgezeichnet worden. 

Der Film stellt männliche Dominanz infrage und bezieht sich auf eine wahre Geschichte. 

Die Regisseurin und Drehbuchautorin Teona Strugar Mitevska ist für ihre Tragikomödie heuer bereits auf der internationalen Berlinale ausgezeichnet worden und hat mit ihrem Werk auch den Hauptpreis beim internationalen Frauenfilmfestival Dortmund/Köln abgeräumt.

Schon in ihrer Jugend sammelte die aus Mazedonien stammende Mitevska erste Erfahrungen als Schauspielerin im mazedonischen Fernsehen und Theater. Später studierte sie Grafikdesign und arbeitete als Art Director. 1998 ging sie nach New York und absolvierte ihr Filmstudium an der Tisch School of the Arts der New York University. Gemeinsam mit ihren Geschwistern Labina Mitevska und Vuk Mitevski gründet sie 2001 die Produktionsfirma Sisters und Brother Mitevski.

Neben der Mazedonierin gewann die in Deutschland lebende Regisseurin Maryam Zaree mit "Born in Evin" den Dokumentarfilmpreis des FSFF. Und das Paar Natasha Merkulova und Aleksey Chupov setzte sich mit "The Man Who Surprised Everyone" in der Kategorie "Perspektive junges Kino" durch. Somit stand das Fünfseen-Festival ganz im Zeichen der Frauen die alle Preise abgeräumt haben.

Das Fünf-Seen-Filmfestival (FSFF) ist ein Filmfestival im bayerischen Fünf-Seen-Land, wie die Region des Landkreises Starnberg südwestlich der Landeshauptstadt München auch bezeichnet wird. Seit 2018 beginnt das zehntägige Internationale Fünf Seen Filmfestival Anfang September. Auftakt bilden die Fünf Seen Open-Air Kinos von Ende Juli bis Mitte August am Starnberger See und am nahe gelegenen Wörthsee. Gründer und aktueller Festivalleiter ist Matthias Helwig, Inhaber der Breitwand-Kinos in Starnberg, Seefeld, Gauting und bis 2018 in Herrsching.