WKO: Die Lage der Mazedonischen Wirtschaft

Das AußenwirtschaftsCenter in Belgrad der österreichischen Wirtschaftskammer (WKO) hat die wichtigsten Informationen zur mazedonischen Wirtschaft zusammengefasst, die Ihr folgend lesen könnt.

Wirtschaftslage in Mazedonien

Nach einer anhaltenden politischen Krise hatte die Wirtschaft in den letzten  zwei Jahren endlich wieder eine Phase soliden Wachstums und Stabilität erlebt, die mit der Pandemie abrupt ein Ende gefunden hat. Die negativen Auswirkungen der Covid-19 Pandemie auf die mazedonische Wirtschaft zeigten sich schon in der zweiten Märzhälfte: die Wirtschaft wuchs im 1. Quartal nur mehr um 0,2 Prozent.  Der sehr einschneidende Lockdown verursachte dann im 2. Quartal einen Wirtschaftseinbruch von noch nie erlebten 12,7 Prozent.


Die Konjunkturprognosen für 2020 von einem Wirtschaftsrückgang zwischen 4 Prozent und 5 Prozent aus. Positive Impulse für ein Wirtschaftswachstum sind erst 2021 zu erwarten. Angesichts der  großen Exportausrichtung auf Deutschland und besonders auf die KFZ-Zulieferindustrie,  wird  der Aufschwung ganz wesentlich von der  Entwicklung der deutschen Autoindustrie abhängen.  

Besondere Entwicklungen 

Die Pandemie hat natürlich die Wirtschaft und die öffentlichen Finanzen extrem betroffen. Der Staat hat eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, um die Unternehmen und Haushalte zu unterstützen und die wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen der Krise abzumildern.  

Mazedoniens Wirtschaftsbeziehungen mit Österreich 

2019 verzeichnete der österreichische Export nach Mazedonien einen weiteren Aufschwung, der sich 2020 pandemiebedingt nicht fortgesetzt hat.

Im ersten Halbjahr 2020 gingen die österr. Exporte um 11% auf EUR 52 Mio. gegenüber der Vergleichsperiode zurück. Die mazedonischen Lieferungen nach Österreich stiegen hingegen um fast 50 Prozent (!) auf EUR 45,4 Mio. Dieser Anstieg ist auf die Lieferungen von Zündkabeln für Autos eines deutschen Herstellers in Mazedonien zurückzuführen.

Österreich exportiert weiterhin vor allem Rindfleisch, Kunststoffprofile, Gewebe, Pharmazeutika und Papier nach Mazedonien.

Laut aktueller Statistik der mazedonischen Nationalbank liegt Österreich an zweiter Stelle als Auslandsinvestor. Am stärksten ist Österreich im Dienstleistungsbereich, und hier vor allem in der Energieversorgung, vertreten.  

QUELLE: WKO, Stand: 19.10.2020