Mazedonien-Anleihe: Nicht nur für Exoten interessant


Der Analyst von Anleihencheck Research, Sven Krupp, hält die Anleihe (ISIN XS0238022445/ WKN A0GKXH) von Mazedonien für etwas risikofreudigere Anleger für eine interessante Alternative für den europäischen Staatsanleihen-Sektor.

Die Anleihe, emittiert vom süd-osteuropäischen Staat Mazedonien, sei mit einem Kupon von 4,625% ausgestattet, laufe noch bis zum 08.12.2015 und weise eine anlegerfreundliche Stückelung von 1.000 Euro auf. Bei einem aktuellen Kurs von 93,20% biete das Papier eine jährliche Rendite von 6,80%.

Das Land sei seit 1991 unabhängig und habe seither eine eindrucksvolle Entwicklung vollzogen. Nun wolle die Regierung den Ritterschlag durch die EU erhalten und in die EU aufgenommen werden. Erst Anfang 2012 seien der mazedonische Außenminister Nikola Poposki sowie der EU-Erweiterungskommissar Stefan Füle in Brüssel zusammengekommen, um über die erzielten Fortschritte des Landes zu sprechen. Füle habe zwar die Fortschritte Mazedoniens gelobt, doch sei seiner Meinung nach eine neue Dynamik notwendig für einen erfolgreichen EU-Beitritt notwendig.

Seit 2006 sei das BIP Mazedoniens zwischen 4% und 6% p.a. gestiegen. Doch die weltweite Wirtschafts- und Finanzkrise habe auch vor dem aufstrebenden Balkanland nicht Halt gemacht und es sei 2009 zu einem BIP-Rückgang in Höhe von 0,9% gekommen. 2010 habe sich die Wirtschaft aber wieder leicht erholen können und das BIP habe um 1,8% zugelegt. Die positive Dynamik habe in 2011 angehalten und das BIP sei um 5,2% gestiegen. Zudem betrage das Haushaltsdefizit lediglich 2,5%, womit das Land ein weiteres Kriterium erfülle.

Die Regierung wolle sich aber nicht auf ihren Erfolgen ausruhen und weitere Reformen voranbringen. Auch sei sie weiter bemüht, die Korruption zu senken und das Land für Auslandsinvestitionen attraktiv zu machen.

Die Lage an den Kapitalmärkten sei derzeit wegen der anhaltenden Sorgen um einen möglichen Austritt Griechenlands aus der EU sehr angespannt. Daher seien neben den Kursen von Aktien auch die Anleihekurse von spekulativeren Emittenten gefallen. Diese Kursrückgänge könnten sich jedoch auch als interessantes Einstiegsniveau erweisen.

Auch wenn Mazedonien grundsätzlich von der weiteren Entwicklung der Euro-Zone abhängig sei, da sich hier viele Exportpartner befänden, habe sich das Land der jüngsten Schwäche gut entziehen können und stehe relativ gut da. Für zusätzliche Fantasie sorge mittelfristig ein möglicher EU-Beitritt, der dem Land dann wieder zu einem besseren Kreditrating verhelfen sollte.