Sicherheitsberater des US-Präsidenten und russischer Außenminister konfrontieren bei Mazedonien

Bei einem Treffen des russischen Außenministers Sergej Lawrow mit dem Sicherheitsberater des US-Präsidenten, John Bolton, in Moskau, warf der russische Außenminister den Gast aus Amerika Einmischung in Mazedonien vor.


Während die USA Russland die Einmischung in ihre Wahlen vorwerfen, übt der Westen ganz unverhohlen Druck auf Mazedonien vor dem Hintergrund der Namensänderung aus. Diese Meinung äußerte Lawrow laut Sputnik News.

Als Bolton von der "russischen Einmischung" in US-Angelegenheiten zu sprechen begann, hat Lawrow ihn nach eigenen Worten auf die Situation um das mazedonische Referendum zur Verfassungsänderung hingewiesen.

"Ich habe ihm gesagt, dass wir nicht nur einer Einmischung in die USA, in Spanien (Katalonien) und in den Brexit beschuldigt werden, sondern dass es inzwischen Trend geworden ist, uns für alles verantwortlich zu machen, was in den Westbalkan-Staaten passiert", so Lawrow in einem Interview für den russischen TV-Sender "Rossiya 1".

Laut Laworw habe Russland aber im Gegensatz zum Westen "komplett geschwiegen", als die mazedonische Volksabstimmung noch in Vorbereitung gewesen sei. 

Lworw wies darauf hin, dass in dieser Zeit aber der Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg, der Pentagon-Chef James Mattis sowie die Bundeskanzlerin Angela Merkel die mazedonische Hauptstadt Skopje besucht haben.

Sie hätten alle "unverblümt" und ohne jede Zimperlichkeit von den mazedonischen Wählern gefordert, beim Referendum mit "Ja" zu stimmen, um den Weg für die Mitgliedschaft in der EU und der Nato zu ebnen. Dafür brauche "nur" der Namen des Landes geändert werden, hieß es. 

"Diese hinterhältige Formulierung verstößt gegen Vieles", so der russische Chefdiplomat weiter.

Lawrow erinnerte zudem daran, dass das mazedonische Parlament nach dem Namensänderungs-Referendum, das wegen seiner zu niedrigen Wahlbeteiligung von 36 Prozent gescheitert war, eine entsprechende Abstimmung zur Verfassungsänderung durchgeführt habe. Dafür brauchte es eine Zweidrittelmehrheit.

Als er dies alles Bolton erzählt habe, habe dieser nur geschmunzelt und gesagt, Mazedonien sei ein „sehr kompliziertes Land“, so Lawrow weiter.

QUELLE: Sputnik News