Mazedonier erhält Bayerische Rettungsmedaille von Ministerpräsident Söder verliehen


Der in München lebende Mazedonier Robert Peshikj bekam eine Staatliche Auszeichnung für die Rettung von Menschen aus Lebensgefahr von Ministerpräsident Söder überreicht. Er hatte einem Mann bei einem Brand das Leben gerettet.

Bei einem Vollbrand in einer Münchener Wohnung im August 2017 suchte Herr Peshikj in der völlig verrauchten Wohnung nach dem Bewohner, dessen linkes Bein bereits Feuer gefangen hatte. Der aus Kumanovo stammende Mazedonier erstickte die Flammen mit seinem T-Shirt und zog den Hilfebedürftigen aus der Wohnung.

Die Verleihung der Auszeichnungen fand am 29. Mai im Rahmen einer feierlichen Zeremonie in der Residenz des Ministerpräsidenten in München in Anwesenheit des mazedonischen Konsuls Sasho Avramovski zusammen mit Hunderten anderer Retter aus dem gesamten Freistaat statt, die 2017 und 2018 ihren persönlichen Mut zeigten. 

43 Personen wurden mit der Bayerischen Medaille und 59 Helfer mit der Christophorus-Medaille ausgezeichnet, während nur Robert und ein weiterer Helfer beide Auszeichnungen erhielten. 

Der mazedonische Konsul Sasho Avramovski erklärt, dass dies das erste Mal ist, dass ein mazedonischer Staatsbürger in Deutschland eine so angesehene Anerkennung erhält.

"Die Eindrücke sind großartig, weil dies selten vorkommt. Dies war für uns alle eine große Freude, denn es wird bestätigt, dass unsere Bürger Botschafter ihres Landes und ihres Volkes sind. Bei all den Treffen, die wir leiten und über Visaerleichterungen, Führerscheine und die Anerkennung von Diplomen diskutieren, lobe ich meine Auswanderer, und mit dieser Leistung wurde bewiesen, dass wir eine kleine, aber disziplinierte Nation sind. Robert bestätigte meine Aussage in der richtigen Weise, damit sie nicht nur eine diplomatische Phrase bleibt. Es war eine große Ehre, dass sich der Ministerpräsident einer der stärksten und reichsten Republiken Deutschlands sie alle persönlich getroffen, fotografiert und mit Plaketten belohnt hat ", sagte Avramovski.


Der Retter beschreibt den Tag wie folgt: "Wie jeden Tag besuchte ich einen unserer Patienten, um ihm eine Therapie zu geben. Als ich vor dem Gebäude ankam, sah ich einen Krankenwagen, und dann bemerkte ich, dass die Wohnung, in der ich gehen sollte, in Flammen aufging. Ohne nachzudenken, rannte ich hinein, aber von dem dichten Rauch konnte ich nichts sehen. Ich ging in das Zimmer, in dem der Patient üblicherweise lag und das Bett war leer. Ich verließ die Wohnung, nahm tief Luft und ging zurück, um auf dem Boden zu suchen. Im dritten Versuch fand ich ihn in der Nähe des vom Feuer besetzten Balkons. Ich habe es geschafft ihn herauszubringen. Als wir aus der Wohnung kamen, brannten seine Beine. Ich zog mein Shirt aus und löschte die Flammen, aber es gab Verbrennungen am Körper. Inzwischen war die Feuerwehr eingetroffen und haben uns beide ins Krankenhaus eingeliefert ", sagt Robert.


Was er dachte bevor er in die brennende Wohnung rannte, und ob er sich über mögliche Gefahren bewusst gewesen sei:

"Ich dachte nur, wie ich dem Mann helfen und ihn retten könnte, über Konsequenzen oder Gefahren dachte ich nicht. Jetzt, wo ich darüber nachdenke, bin ich stolz, aber nun aus der Entfernung betrachtet sieht es schrecklich aus. Stolz, weil ich es geschafft habe, ein Leben zu retten, und traurig darüber, was diesem armen Mann widerfahren ist, der alleine gelebt hat." sagt der Retter.

Robert fügt hinzu, dass die Auszeichnung ihm sehr viel bedeutet, weil ein fremdes Land seine Leistung schätze. Seine Familie, Ehefrau Ivana, Tochter Stasa (12) und Sohn Leonid (6), die stolz auf ihn sind, sind die wichtigsten Unterstützer.

"Als ich den Orden und die Urkunde mit nach Hause brachte, fragten mich meine Kinder, warum ich sie bekommen habe. Ich erzählte ihnen, was ich getan hatte, mein Sohn umarmte mich und sagte: "Papa, du bist mein Held, wenn ich groß bin, helfe ich Leuten wie du." Für mich ist es die größte Belohnung, die keinen Preis hat ", erzählt Robert sichtlich Stolz nach diesen Worten seines Sohnes.

Robert und seine Familie sind vor zwei Jahren nach Deutschland gezogen, seine Tat fand nur drei Monate nachdem er dort angefangen hatte zu leben und zu arbeiten statt.


Bayerische Rettungsmedaille


Mit den staatlichen Auszeichnungen für die Rettung von Menschen aus Lebensgefahr wird der mutvolle und uneigennützige Einsatz zur Rettung von Menschenleben gewürdigt. 

Die "Bayerische Rettungsmedaille", die seit 1. November 1952 verliehen wird, erhält, wer zur Abwendung von Lebensgefahr für Menschen oder zur Rettung eines Menschen aus Lebensgefahr sein eigenes Leben einsetzt.

Seit 1. Januar 1984 wird zudem die "Christophorus-Medaille" für Rettungstaten, die ohne unmittelbare Lebensgefahr, aber unter besonders schwierigen Umständen für den Retter ausgeführt worden sind, verliehen.

Beide Auszeichnungen werden vom Bayerischen Ministerpräsidenten im Rahmen einer Feierstunde überreicht.