Zaev im Interview: Im Dunkeln werden wir uns verlieren

Mazedoniens Premierminister im Interview mit Euronews auf griechisch. Das Interview leitete Efi Koutsokosta.

Die Weigerung der Mitgliedsstaaten der EU, Mazedonien und Albanien ein Datum für den erhofften Beginn von EU Beitrittsverhandlungen zu nennen, könnte die Beilegung des Namensstreits zwischen Mazedonien und Griechenland gefährden. Der Namensstreit wurde mit dem s.g. Prespa-Abkommen zwischen der Regierung unter Zaev und seinem damaligen Amtskollegen und mittlerweile Ex-Premier Alexis Tsipras beigelegt.

Zaev stellte klar, dass gewisse Bestandteile des Abkommens mit Athen mit der Aufnahme von EU-Beitrittsverhandlungen verknüpft seien: 

"Es gibt keine Möglichkeit, die Vereinbarung mit Athen umzusetzen. Ein Teil davon wird eingefroren werden, weil es nicht wirklich möglich ist. Wir werden versuchen, etwas umzusetzen, aber die Dinge sind wirklich miteinander verbunden, denn der Transformationsprozess bedeutet, Teile unserer Souveränität abzugeben, um sie der Europäischen Union zu übertragen".

"Im Dunkeln werden wir uns verlieren"


Zaev betonte zwar, es gebe für sein Land keine Alternative als die Europäische Union. Trotzdem, warnte er, könnte es anderenfalls zu Folgen auf dem Balkan kommen, die sowohl für die Region als auch für Europa unangenehm wären: 

"Wenn die Strahlkraft der Sterne der Europäischen Union verlischt, bricht hier wirklich die Dunkelheit herein. Und im Dunkeln werden wir uns verlieren. Denn: Wenn es einen fruchtbaren Boden für Radikalismus und Nationalismus gibt, wird der Schaden für den gesamten Balkan groß sein. Und wenn die Balkanländer ein Problem haben, wird auch Europa ein Problem bekommen."

Das ganze Interview könnt Ihr im folgenden Video von Euronews/Deutsch auf Youtube verfolgen:


QUELLE: Euronews