Skopje soll bis 2025 eine Kläranlage bekommen. Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) als auch die Europäische Investitionsbank (EIB) werden die Abwasserbehandlung in Skopje finanziell unterstützen, nachdem das mazedonische Finanz- und Umweltministerium eine Vereinbarung zum Abschluss des finanziellen Baus des Kapitalprojekts unterzeichnet hat.
Für das Projekt werden insgesamt 136,73 Millionen Euro von der Europäischen Investitionsbank und der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung bereitgestellt, um das Abwasserproblem in Skopje, an dem Vardar zum größten Teil leidet, dauerhaft zu lösen.
Die EBWE stellt ein Darlehen in Höhe von 58 Millionen Euro zur Verfügung, ergänzt durch ein Darlehen der Europäischen Investitionsbank in Höhe von 68 Millionen Euro und einen Investitionszuschuss in Höhe von 10 Millionen Euro, der von der EIB im Rahmen ihrer Initiative für wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit gewährt wird.
Die Abwasserbehandlung wurde im Rahmen des von den Stadtbehörden und der EBWE ausgearbeiteten Aktionsplans für 'grüne Städte' als eine der dringendsten Aufgaben herausgestellt.
"Dieses Projekt benötigt die Hauptstadt dringend, da die Bevölkerung wächst und die rasche Verstädterung und Industrialisierung die Menge des Abwassers, das Haushalte und Unternehmen in den Vardar einleiten, kontinuierlich erhöht. Die Kläranlage wird mehr als 500.000 Einwohner versorgen und städtische Gewässer werden gemäß den EU-Standards gefiltert. Dies ist ein weiterer Schritt zur Verbesserung der Lebensqualität der Bürger und wird allen zugute kommen, die flussabwärts des Vardar leben. Dies ist ein großartiger Tag zum Feiern, aber morgen beginnt die harte Arbeit bei der Umsetzung des Projekts", sagte Finanzministerin Nina Angelovska.
Die neue Anlage soll 51,3 Millionen m³ häusliches Rohabwasser pro Jahr aufbereiten und das Abwasser sicher in die Umwelt zurückführen, wodurch die Verschmutzung des Flusses Vardar erheblich verringert und die Ökosysteme und das Wohlbefinden der Menschen verbessert werden soll.
"Bisher wurden Kläranlagen in Prilep, Radovis, Strumica, Kicevo, Gevgelija und Kocani gebaut. Wir sind fest entschlossen, bald mit dem Bau einer solchen Station in Bitola und Tetovo zu beginnen, und es wurden technische Unterlagen für Stip und Veles erstellt", gab das mazedonische Umweltministerium zudem bekannt.
Die neue Anlage in Skopje soll neun der 10 Gemeinden abdecken, die die mazedonische Hauptstadt Skopje bilden und eine maximale Kapazität von (vorerst) 650.000 Bürger haben, mit Berücksichtigung des erwarteten Bevölkerungswachstums.
Skopje ist derzeit eine der wenigen Hauptstädte in Europa ohne wesentliche Abwasserbehandlung. Stattdessen wird rohes Abwasser direkt in den Fluss Vardar geleitet, was die Umwelt verschmutzt und die Lebensgrundlage der Menschen in der Umgebung, in Mazedonien und in Griechenland beeinträchtigt.
Das Projekt wird auch von technischer Hilfe profitieren, die die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung für das Kommunale Unternehmen JK Vodovod i Kanalizacija Skopje, das Wasserversorgungsunternehmen der Stadt, für die Einführung eines Programms zur Verbesserung der finanziellen und operativen Leistung und eines öffentlichen Dienstleistungsauftrags, der von der schwedischen Entwicklungsbehörde finanziert wird, arrangiert hat.
Eine Studie zur Ermittlung der vorrangigen Netzinvestitionen ist ebenfalls Gegenstand der technischen Hilfe der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung.
QUELLEN: SDK (Mazedonisch), EBWE (Englisch), übersetzt von mazedonien-news.mk