Handball WM: Gute Leistung trotz Niederlage gegen Spanien


Im vierten Gruppenspiel der Handball Weltmeisterschaft 2017 gab es die zweite Niederlage für das makedonische Handball Nationalteam gegen Favorit Spanien. In einer packenden Partie unterlag man am Ende mit 25:29 gegen den Tabellenzweiten der Gruppe B.
In der ersten Halbzeit führte man die Spanier teilweise mit sehenswerte Aktionen und herrliche Treffer vor, allerdings folgte darauf eine eher nüchterne zweite Halbzeit geprägt mit einigen technischen Fehlern. Jedoch konnte man stets spüren das die Mannschaft immer versuchte am Maximum zu spielen, vier Aluminium Treffer und einige Paraden des spanischen Torhüters verhinderten einen Sensationssieg.
Nach dem Spiel kritisierten Kapitän Kiril Lazarov und Trainer Lino Chervar stark die Unparteiischen aus Litauen. Lazarov "sei deprimiert das Makedonien auf dem Platz nicht den Stellenwert bzw. die Gleichberechtigung wie andere Nationen bei Schiedsrichterentscheidungen bekomme." Laut ihm sei Makedonien im ganzen Turnierverlauf benachteiligt worden. 
Heute Abend um 17:45 Uhr steht das letzte Gruppenspiel gegen Island an. Die Isländer müssen Punkten um sicher das Achtelfinale zu erreichen, Makedonien will den dritten Platz halten um ein Aufeinander treffen mit Gastgeber und Titelverteidiger Frankreich im Achtelfinale zu vermeiden. (Siehe HIER)

Spielbericht übernommen von Handball-World.com:

Mehr als drei Minuten dauerte es bis in der Begegnung zwischen Mazedonien und Spanien das erste Tor fiel. Angel Fernandez traf von außen zum 0:1, auf der Gegenseite legte Stoilov vom Kreis direkt zum 1:1 nach. Die Tore fielen auf beiden Seiten im Wechsel. Zu verdanken hatten es beide Mannschaften ihren Torhütern, dass sie nicht in Rückstand gerieten, denn auf beiden Seiten zeigten die Schlussmänner gute Paraden. So stand es nach neun Minuten lediglich 4:4.

Spanien wollte sich mit dem zusätzlichen Feldspieler einen Vorteil gegen die gute Deckung der Mazedonier verschaffen, konnte den Ball jedoch zunächst nicht im Tor unterbringen. Dann gelang Adria Figueras der nächste Treffer und nach einem Stürmerfoul von Mirkulovski legte Fernandez zum 4:6 nach. Auch Mazedonien hatte trotz des zusätzlichen Feldspielers Probleme im Angriff. Erst im dritten Anlauf netzte Kiril Lazarov ein. Gedeon Guardiola fackelte allerdings nicht lange und warf den Ball von der Mittelline ins noch leere mazedonische Tor und stellte damit beim 5:7 (15.)die Zwei-Tore-Führung wieder her. Wenige Augenblick später erhöhte Tomas sogar auf 5:8.

Spanien schien das Momentum auf seiner Seite zu haben, agierte gut im Angriff und konnte sich auf Perez de Varga im Tor verlassen, der bis dahin eine Quote von 55% hatte. Doch Mazedonien blieb locker und läutete zur Aufholjagd. Zunächst verwandelte Kiril Lazarov einen Siebenmeter, dann traf Torhüter Blagojche Trajkovski ins leere Tor und kurz darauf erzielte Mirkulovski das 8:8 (18.). Rivera unterbrach den Lauf der Mazedonier und sorgte vom Siebenmeterpunkt für das 8:9. Lazarov tat es ihm auf der anderen Seite nach und so war der Spielstand wieder ausgeglichen. Einen Fehler von Spanien nutzte Mazedonien und ging mit 10:9 in Führung.

Nun wurde es spektakulär. Mazedonien setzte zum Doppel-Kempa an. Von der Mitte ging der Ball zum Linksaußen, der im Flug den Ball zu Kiril Lazarov passte, der zum 11:9 (23.) verwandelte. Spanien nahm die Auszeit. In der Folge konnten sie auch zum 11:10 verkürzen. Dann ließen die Mazedonier das Publikum allerdings erneut staunen. Was eben über die linke Seite funktionierte, wurde nun auch auf rechts gespielt und so traf Lazarov erneut mit einem Doppel-Kempa. Mazedonien konnte sich sogar bis auf 14:11 absetzen. Dann gab es jedoch eine Zeitstrafe, Spanien verkürzte auf zwei und in eigener Unterzahl dann sogar auf 14:13 und Alex Dujshebaev markierte den Ausgleich. Mirkulovski setzte noch einmal zum Wurf an, traf auch per Heber, die Zeit war jedoch schon abgelaufen und so blieb es beim 14:14-Pausenstand.

Den ersten Treffer in Durchgang zwei konnte Mazedonien setzten, Rivera sorgte mit einem Doppelschlag und seinen Toren vier und fünf jedoch für die erneute spanische Führung beim 15:16. In den nächsten zehn Minuten war die Partie sehr ausgeglichen. Beide Mannschaften trafen und so stand es in der 41. Minute 18:18. Erst eine mazedonische Unterzahl verhalf Spanien beim 18:20 zur nächsten Zwei-Tore-Führung, die es dann auf 18:21 (45.) ausbaute.

Mazedonien behielt auch beim 19:22 und Mirkulovski verwandelte einen Kempa zum 20:22, Markoski legte zum 21:22 nach. Dujshebaev traf für die Spanier, nach einem Fehlwurf der Mazedonier verpassten es die Spanier jedoch die Drei-Tore-Führung wiederherzustellen. Ganz im Gegenteil sorgte Georgievski für den Anschluss zum 22:23. Das Wurfpech der Mazedonier wussten die Spanier zu bestrafen und zogen mit 22:25 (51.) davon. Rivera markierte seinen zehnten Treffer und es stand 22:26 für die Spanier, was Mazedonien zu einer Auszeit veranlasste.

Mazedonien konnte seine Überzahl nicht nutzen und verpasste es, den Rückstand zu verringern. Wieder vollzählig konnte Spanien zunächst auf 22:27, dann auf 22:28 erhöhen. Neloski war es, der den nächsten Treffer für Mazedonien markierte, Markoski verpasste es jedoch auf vier zu verkürzen und scheiterte an Perez de Vargas. Da auch Spanien nicht traf, konnte dann Manaskov den Rückstand verringern. Die Spanier netzten jedoch umgehend selbst wieder ein und hatte bei noch 90 zu absolvierenden Sekunden beim Stand von 24:29 den Sieg bereits sicher. Am Ende gewann Spanien nach einer deutlich besseren zweiten Hälfte mit 29:25 und steht damit an der Spitze der Gruppe B. 

Bester Werfer und "Man of the Match" war Valero Rivera mit elf Treffern. Kiril Lazarov netzte für Mazedonien sechs Mal ein.