Mazedonien: Feni Industri geht in Insolvenz


Schock in Kavadarci, der größte Arbeitgeber in der Region Feni Industri meldet Insolvenz an. Nun liegt das Schicksal der rund tausend Angestellten in der Hand des Insolvenzverwalters.
Horrende Verbindlichkeiten haben sich bei dem mazedonischen Metallhersteller angehäuft, laut Aussagen der Insolvenzverwalter liegen die Schulden bei den Banken in Höhe von 40 Millionen Euro und bei den Zulieferern steht Feni mit 20 Millionen Euro in der Kreide.

Gestern hatten die drei Bürgen, die mazedonischen Banken Silk Road Bank, Komercijalna Banka und Stopanska Banka, Insolvenzantrag beim zuständigen Amtsgericht gestellt.

Im Wahlkampf der am vergangenen Sonntag endeten Lokalwahlen war Feni noch Thema bei der neuen Regierungsgarnitur, einen Investor aus Bulgarien habe man herangezogen der das nicht liquide Werk übernehmen wolle. 
Jedoch ist jetzt nach dem Insolvenzantrag klar, dies war wohl nur Wunschdenken (von Wettbewerbsverzerrung im Wahlkampf wollen wir hier nicht reden, auch wenn es angebracht wäre). Was wir Euch aber an dieser Stelle erzählen können, ein Inhaber einer Firma welche als Zulieferer von Feni fingiert und noch ausstehende Rechnungen einzufordern hat und diese per Gerichtsvollzieher letzte Woche geltend machte ist die Firma EBS von Kocho Angjushev, der neue "Vizepremier für Wirtschaft" in Mazedonien. 
Angjushev hat noch im September verlauten lassen "Kein Arbeiter von Feni wird seine Arbeit verlieren", die sehr nahe stehende Gegenwart (unter Führung eines Insolvenzverwalters) wird es zeigen ob nicht sogar er selbst zum Totengräber des größten Arbeitgebers in der Gemeinde Kavadarci wird.

Für heute haben die Angestellten von Feni wiederholt einen Streik angekündigt.