Im Achtelfinale wartet Mazedonien auf das DHB-Team. Die Truppe hat nicht nur einen Ausnahmekönner. Das Gegnerporträt.
Bei der EM 2012 in Serbien gelangen dem Mazedonier Kiril Lazarov 61 Treffer
Barcelona - Die Knockout-Phase beginnt für Deutschland mit einem durchaus schlagbaren, aber unangenehmen Gegner: Mazedonien, der Vierte der Gruppe B, wartet im WM-Achtelfinale (So., 15.30 Uhr im LIVE-TICKER) auf das DHB-Team.
Die Erinnerungen an die Ballwerfer vom Balkan sind gut. In der Vorrunde der EM 2012 in Serbien lieferten sich beide Teams einen wilden Fight, am Ende behielt die DHB-Auswahl im Hexenkessel von Nis trotz tausender fanatischer Fans des Gegners die Nerven und siegte knapp mit 24:23.
Das Team von Trainer Zvonko Shundovski sorgte dann im weiteren Turnierverlauf noch für Furore und landete am Ende mit Platz fünf seinen größten Erfolg bei einem großen Turnier (DIASHOW: Die Bilder der deutschen Spiele).
Unumstrittener Superstar
Die Leistungen der Mannschaft sind allerdings stark abhängig von den Auftritten des unumstrittenen Superstars. Linkshänder Kiril Lazarov wurde als erster Spieler Torschützenkönig bei einer WM (2009 in Kroatien mit 92 Treffern) und einer EM (2012 in Serbien mit 61 Treffern).
"Mir ist der Erfolg der Mannschaft wichtiger als die Torjägerkrone", sagte Lazarov vor dem Turnierstart – in fünf Vorrundenspielen hat er aber schon wieder 36 Tore auf dem Konto und ist damit im Ranking der besten Schützen ganz vorn dabei.
Mit Heimvorteil auf Torejagd
Der 32-Jährige genießt in Spanien Heimvorteil, geht in der Liga Asobal für Atletico Madrid auf Torejagd.
Der Kader speist sich sonst größtenteils aus Spielern der beiden Skopje-Klubs Metalurg und Vardar.
Neben Lazarov sind Keeper Borko Ristovski (VfL Gummersbach), Spielmacher Branislav Angelovski (HCM Constanta/Rumänien) und Ex-Bundesliga-Profi Vladimir Temelkov (HBC Bascharage) im Ausland tätig.
Ihre Stärken hat die stets leidenschaftlich auftretende Truppe neben Lazarovs Würfen im Spiel über den Kreis und in Ristovski, der an einem guten Tag das Tor zunageln kann. Zudem spielen sie eine knallharte, eher offensiv ausgerichtete Deckung.
Das ist das mazedonische Team:
Bilanz gegen Deutschland: 3 Spiele, 3 Niederlagen
Erfolge: EM-Fünfter 2012
Beste WM-Platzierung: Platz 11 (2009)
Das sagt DHB-Assistenzcoach Frank Carstens:
"Kiril Lazarov, einer der besten Angriffsspieler der Welt, ist natürlich die zentrale Figur. Er hat extreme Präzision im Wurf, ein gutes Entscheidungsverhalten und kann ein ganzes Turnier über sehr hohe Qualität abliefern. Doch sie haben auch andere Waffen: ein gutes Tempospiel und mit Stojanche Stoilov einen starken Kreisläufer. Die Kombination mit ihm und Filip Lazarov, Kirils Bruder, die zusammen in Skopje spielen, funktioniert sehr gut. Auch Mittelmann Naumce Mojsovski ist torgefährlich und ein guter Anspieler. Sie spielen zudem eine sehr unangenehme, körperbetonte 3:2:1-Deckung. Bei der EM in Serbien haben wir eine absolute Schlacht gegen die Mazedonier erlebt, das wird in diesem K.o.-Spiel nicht anders werden."
