Nach tagelangen gewalttätigen Protesten von Albanern in Mazedonien hat Regierungschef Nikola Gruevski eine harte Hand angekündigt. «Der Staat wird nicht zulassen, dass diese Proteste sich soweit ausweiten, dass sie die Interessen von Bürgern und Institutionen bedrohen», sagte der Premierminister am Montag in der Hauptstadt Skopje. Er kritisierte Politiker und Parteien, die mit ihrer Unterstützung der Demonstranten «Öl ins Feuer gießen».
Mehrere hundert Albaner hatten seit Freitag täglich in Skopje und anderen Städten des Balkanlandes gegen ein Gerichtsurteil protestiert, mit dem sechs Albaner zu lebenslanger Haft verurteilt worden waren. Sie sollen vor zwei Jahren in Skopje fünf junge Menschen ermordet haben. Die Demonstranten sprachen von einem politisch motivierten Prozess ohne Beweise.
Anonyme Aufrufer riefen zu weiteren Protesten auf die von der albanischen Minderheit nicht angenommen wurden. So blieben die Straßen in Skopje, Tetovo und anderen Städten gestern leer. Bei Umfragen hatten Passanten geäußert keinen «Anonymous zu unterstützen».