Zu einer Prügelei kam es im makedonischem Parlament zwischen Parlamentarier der zwei größten Parteien der albanischen Minderheit in Makedonien, DUI und DPA.
In der Arbeitssitzung der Kommission für den Haushalt beleidigten sich gegenseitig Talat Xhaferi von der DUI und Orhan Ibrahimi und Bekim Fazliu aus den Reihen der DPA. Daraufhin kam es zu einer Prügelei zwischen den beiden Lagern.
Westliche Medien berichten natürlich über so einen Vorfall was jedoch erstaunt ist die Tatsache, dass über den Vorfall sehr knapp und ohne Angaben über die Parlamentarier berichtet wird. So wird nur von einer "Prügelei im makedonischen Parlament" berichtet.
Noch dazu wird die unbeteiligte größte makedonische Oppositionspartei SDSM ins Spiel gebracht, mit dem Hinweis das diese "das Parlament blockiert und von schweren Manipulationen in der letzten Vorgezogenen Parlamentswahl spricht". Kein Wort davon das die SDSM die letzten Wahlen selbst provozierte, die letzten Jahre jede Parlaments- und Präsidenten-Wahl verloren hat oder davon das die SDSM nur die Wahlen anerkennt die zu ihren Gunsten ausfällt, so wie die Kommunalwahlen.
In den westlichen Medien ist durchwegs ein und der gleiche, fast schon skandalöse, Text zu finden. Wir zitieren:
Abgeordnete im mazedonischen Parlament haben sich eine Prügelei geliefert. Im Haushaltsausschuss gerieten sich in Skopje Regierungs- und Oppositionsabgeordnete in die Haare, nachdem sie sich gegenseitig als Lügner, Kriminelle und Verräter beschimpft hatten. Die Volksvertretung arbeitet ohnehin nur als Rumpf-Parlament, weil die Sozialdemokraten als größte Oppositionspartei alle Sitzungen blockieren. Sie wollen wegen angeblicher schwerer Manipulationen der Parlamentswahl im April eine neue Abstimmung durchsetzen.
Dieser Text lässt sich in westliche Medien wie Euronews, ORF, und weitere Medien exakt im gleichem Wortlaut finden. Wie man es besser macht zeigt uns z.B. Der Stern.
Solch unprofessioneller Journalismus leitet dazu das sich Leser ein falsches Bild über Makedonien bilden. Es scheint eher das Ziel dieser Medien zu sein, die jetzige Regierung zu diskreditieren und Unwahrheiten in den Westen zu schüren. So wird nur von "Regierungs- und Oppositions-Abgeordnete" geschrieben, aber nicht davon welcher Partei sie angehören.
Auch ist der Zeitpunkt der (fingierten?) Prügelei der albanischen Parlamentarier wohl sehr gut durchdacht, am Donnerstag (also morgen), laden Barroso und Merkel zum so genannten Balkangipfel in Berlin. Das die Parteien der albanischen Minderheit in Makedonien alles daran setzen die EU und NATO Aufnahme Makedoniens zu behindern, ist in Makedonien ein offenes Geheimnis und findet mit dieser Prügelei eine weitere Bestätigung.