Die norwegischen Handballer bleiben als einziges Team in der Hauptrundengruppe I bei der Europameisterschaft ohne Niederlage. Gegen ein hartnäckig mitspielendes Makedonien setzte es am Ende ein 31:31 (17:13)-Unentschieden und den ersten Punkteverlust.
Die in der Hauptrunde bisher punktlosen Makedonier erwiesen sich von Beginn an als harter und ebenbürtiger Gegner. Beim 10:9 lagen die Norweger zum letzten Mal für lange Zeit in Führung. Von da an liefen sie einem Rückstand hinterher. Vor allem Makedoniens Kapitän und Superstar Kiril Lazarov hatte seine Torgefahr wiedergefunden. Der Linkshänder, der wieder einmal an der Spitze der Torschützenliste bei der EM steht, übernahm in jeder brenzligen Situation im Angriff Verantwortung und netzte insgesamt elf Mal ein.
Bei den Norwegern hakte es vordergründig zwischen den Pfosten. Beide Schlussleute – Ole Erevik und Espen Christensen – wiesen eine Quote von unter 20 Prozent auf und waren damit weit von der Leistung des Gegenübers Borko Ristovski entfernt, der lange Zeit über 30 Prozent der gegnerischen Torwürfe entschärfte.
Makedonien verteidigte im ersten Durchgang über 11:10 und 13:12 die knappe Führung und stellte kurz vor der Pausensirene durch Filip Mirkulovski sogar auf 17:13. Nach dem Seitenwechsel verteidigte Kiril Lazarov mit einem Doppelschlag zum 19:15 die Vier-Tore-Führung. Diese hatte dann auch Bestand bis rund zehn Minuten vor dem Ende. Erst dann kamen die Mannen von Coach Christian Berge zurück in die Partie, weil Makedonien vorne eine ganze Reihe an technischen Fehlern produzierten.
Norwegen nahm einige taktische Änderungen vor und versuchte es phasenweise mit zwei Kreisläufern (Myrhol und Hykkerud). In den letzten zehn Minuten entwickelte sich die Partie zu einem weiteren Handballkrimi bei dieser Europameisterschaft. Nach dem 28:28-Ausgleich durch Kent Robin Tønnesen taten sich die gelb-roten Außenseiter vorne nun immer schwerer. Norwegen profitierte zunächst nicht davon, weil sie mehrere Unterzahlphasen überstehen mussten. Schließlich gingen sie doch durch Magnus Jøndal vom Siebenmeterpunkt kurz vor Schluss in Führung, doch Filip Mirkulovski traf noch zum verdienten Ausgleich für Makedonien.
Norwegen bleibt durch diesen ersten Punktverlust trotzdem auf Halbfinalkurs. Allerdings verpasste es den vorzeitigen Einzug in die Runde der letzten Vier. Bei einem Sieg hätten sie als erstes Team das Halbfinalticket lösen können. Makedonien holte sich so zumindest die ersten Punkte in der Gruppe. Das entscheidende Spiel um den Halbfinaleinzug findet am Mittwoch gegen Frankreich statt.
Bester Werfer auf seiten der Rot-Gelben Jungs war Kiril Lazarov, der nach seinem ersten Null Tore Spiel seiner Karriere gegen Frankreich, gleich 11 Tore erzielte. Ihm folgten mit fünf Treffern Manaskov, mit drei Mirkulovski und je zwei Georgievski, Pribak und Stoilov.
Das letzte Spiel in der Hauptrunde, und vermutlich auch das letzte der EM, ist am Mittwoch um 16 Uhr gegen die noch Punktlosen Weißrussen.