Die deutsche Angela Merkel hat EU-Staaten davor gewarnt, zur Abschottung der Balkan-Route für Flüchtlinge die Grenzschließung zwischen Mazedonien und Griechenland zu betreiben. "Die für die Flüchtlingsbewegung entscheidende Schengen-Außengrenze liegt zwischen der Türkei und Griechenland", sagte sie der Stuttgarter Zeitung.
"Einfach in Mazedonien, das gar kein EU-Mitglied ist, einen Schutzzaun zu bauen, ohne uns darum zu kümmern, in welche Notlage das Griechenland brächte, das wäre nicht nur kein europäisches Verhalten, sondern löste auch unsere Probleme nicht", sagte die Kanzlerin. Sie stellt sich damit gegen Pläne der mitteleuropäischer EU-Staaten, die mazedonisch-griechische Grenze abzuriegeln. Dafür hatte am Freitag auch Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) bei einem Besuch in Skopje geworben. "Mazedonien muss darauf vorbereitet sein, den Zustrom vollständig zu stoppen, weil es das erste Land nach Griechenland ist", betonte Kurz nach einem Gespräch mit seinem Amtskollegen Nikola Poposki.