Mazedonien ohne Zusatz: Griechischer Minister steht vor dem Aus

Der griechische Migrationsminister hat drei Wörter ausgelassen - nun droht ihm das Aus.

Der griechische Migrationsminister Ioannis Mouzalas hat Rücktrittsforderungen am Hals. Der Grund: Er hat bei der Nennung des nördlichen Nachbarn Mazedonien drei Wörter ausgelassen. Er sprach nur von Mazedonien statt von der "Ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien" (FyRoM).

Unter diesem etwas sperrigen Namen ist die frühere jugoslawische Teilrepublik von den Vereinten Nationen und Griechenland anerkannt worden. Athen sperrt sich dagegen, dass die Nachbarn sich nur "Mazedonien" nennen - Grund ist die Sorge, das Nachbarland könne Gebietsansprüche auf die namensgleiche nordgriechische Provinz Makedonien geltend machen.

Ungewisse Zukunft
Verteidigungsminister und Junior-Partner in der Koalitionsregierung in Athen, Panos Kammenos, forderte deshalb am Mittwoch den Rücktritt des Ministers. "Mouzalas hat unser Vertrauen nicht mehr", sagte der Chef der rechtspopulistischen Partei Anel nach einem Treffen mit Regierungschef Alexis Tsipras. Es half auch nichts, dass Mouzalas sich entschuldigte. Eine Regierungssprecherin teilte mit, über die Zukunft des Ministers werde nach dem EU-Türkei-Gipfel an diesem Donnerstag und Freitag in Brüssel entschieden. Dort soll sich Mouzalas noch für die griechische Position in der Flüchtlingskrise einsetzen.