Der griechische Außenminister Nikos Kotzias trifft sich heute in Skopje mit mazedonischen Politikern, um das "Vertrauen zwischen den beiden Staaten zu stärken".
Im Vorfeld des Besuchs beherrschte Kotzias die mazedonischen Medien, er wolle mit dem Auto anreisen da er nicht auf dem Flughafen "Alexander der Große" landen wollte. Kotzias schien zu vergessen das die mazedonische Hauptader von Nord nach Süd ebenfalls den Namen des makedonischen Königs trägt. Empfangen wurde der Grieche in Skopje von protestierenden Mazedoniern...
Griechenlands Außenminister Nikos Kotzis besucht heute das Nachbarland Mazedonien. Er trifft sich dort mit seinem mazedonischen Amtskollegen Nikola Dimitrov, mit Präsident Gjorge Ivanov und mit Neu-Premierminister Zoran Zaev.
Griechenland streitet den Namen Mazedoniens seit der Unabhängigkeit der Republik im Jahre 1991 ab. Im Jahr 2012 legte Griechenland sein Veto gegen die Aufnahme von EU-Beitrittsgesprächen mit Mazedonien ein – trotz (ständiger) positiver Einschätzung und Empfehlung der Europäischen Kommission.
Der neue mazedonische Premierminister Zoran Zaev hatte kürzlich angekündigt, die Beziehungen zu Griechenland verbessern und den Streit beilegen zu wollen. Darin sehen Mazedonier nichts anderes als die Ankündigung für eine Namensänderung.
Griechenland verhält sich stur, stemmte sich sogar gegen eine Aufnahme Mazedoniens in die NATO unter der vorübergehenden Referenz. Mit anderen Worten, jegliche Bezeichnung des Staates in dem Mazedonien vorkommt ist für die Griechen nicht akzeptabel. Wie Zaev die Griechen zu einem "Kompromiss" (der zwangsläufig nur von mazedonischer Seite auszugehen hat) bringen will, ist unklar und höchst fraglich.
In mazedonische Medien war heute zu lesen, dass griechische Medien Kotzias reise mit Forderungen in Verbindung bringen. Demnach soll Kotzias von Zaev fordern den Namen des Flughafens "Alexander der Große" sowie den Namen des Hauptplatzes "Makedonija" in Skopje zu ändern. Quasi, als Zeichen das die neue Regierung Mazedoniens gewillt ist vor den Griechen niederzuknien. Eine ältere Aussage Zaevs lässt diese Vermutung Wahr erscheinen, damals sagte Zaev "man müsse die Wirbelsäule in der Namensfrage mit Griechenland beugen".
Die neue mazedonische Regierung ist noch keine hundert Tage im Amt, scheint aber den Staat redefinieren zu wollen, vermutlich unter Druck der EU und andere "westliche" Mächte wie die US Botschaft in Skopje.
So wurde ein Freundschaftsvertrag mit Bulgarien unterzeichnet, den Analytiker als Nachteilig für Mazedonien betrachten. Zaev gab den Bulgaren unter anderem Mitspracherecht in mazedonischer Geschichte als auch ein Freifahrschein für zukünftige Veto's von Bulgarien falls sich Mazedonien nicht an den Vertrag halte.