„Retterspiel“ in Offenbach, U19-Länderspiel in Skopje sowie Einladung zur Hessenauswahl nach Grünberg – hinter Marco Ferukoski liegt eine ebenso interessante wie intensive Woche. Von Christian Düncher
„Ja, das waren wirklich spannende Tage für mich“, gibt das 18 Jahre Offensivtalent der Offenbacher Kickers zu. Los ging es mit dem Benefiz-Auftritt des FC Bayern München auf dem mit 20.500 Zuschauern ausverkauften Bieberer Berg. Der erst vor der Saison in den Profi-Kader aufgerückte, aber bislang noch nicht in der Regionalliga eingesetzte Ferukoski durfte in Hälfte zwei ran – unter anderem gegen Stars wie Javi Martinez, Franck Ribery und Rifinha. „Was soll ich sagen, das war eine richtig tolle Sache für mich. 45 Minuten auf dem Platz, die Atmosphäre genießen, gegen die Bayern zu spielen – was will man mehr. Und ich habe sogar die Chancen auf ein Tor gehabt.“
Zweimal tauchte der wuselige Außenstürmer des OFC alleine vor Bayerns Ersatztorwart Sven Ulreich auf, zweimal fand der Jungspund in dem Routinier (183 Erstligaeinsätze) seinen Meister. „Mit etwas Glück hätte ruhig einer reingehen können“, so Ferukoski. Dass OFC-Trainer Oliver Reck nach der Partie vor allem die jungen Spieler, also auch ihn, lobte, war nur ein schwacher Trost.
Viel Zeit, sich über die vergebenen Chancen zu ärgern, hatte er aber nicht. Bereits am nächsten Morgen saß Ferukoski im Flieger. Das Ziel: Skopje, die Hauptstadt Mazedoniens, wo sich die dortige U19-Auswahl mit zwei Tests gegen Rumänien auf die EM-Qualifikation im November vorbereitete. In der ersten Begegnung (3:1) kam der gebürtige Frankfurter nicht zum Einsatz, „da ich erst am Spieltag angekommen bin“. In der zweiten Partie (2:3) spielte er 75 Minuten lang und sammelte dabei Pluspunkte. „Ich habe beide Tore vorgelegt“, erzählt der schmächtige Offensivmann, der die Schule bereits beendet hat und sich derzeit voll auf Fußball konzentriert.
Da Ferukoski erst am Montag aus Mazedonien zurückkehrte, kam er beim OFC weder für einen Einsatz in der U19 (verlor am Sonntag 0:1 bei der SG Rosenhöhe) noch für das Spiel der ersten Mannschaft (kam beim SC Freiburg II mit 1:5 unter die Räder) in Frage. In den Profi-Kader hätte er es aber wohl ohnehin nicht geschafft, da es Probleme mit der U23-Regel gab und Ferukoski nicht unter sie fällt. Noch nicht. Er hat kürzlich (neben der mazedonischen) die deutsche Staatsbürgerschaft beantragt. Nun heißt es abwarten.
Gestern hätte das Talent bei der Hessenauswahl in Grünberg trainieren soll. „Das war eigentlich so abgesprochen“, erklärt Ferukoski. Er sagte jedoch ab. Erstens seien „die letzten Tage nicht ohne“ gewesen. Zweitens hat es für ihn „Vorrang, sich auf die nächsten Spiele mit dem OFC vorzubereiten“.
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