Aus Mazedonien zu Gast: Die Volkstanzgruppe „8. Oktober“ auf dem Kürbismarkt. Foto: Klaus Holdefehr |
Das ganze Spektrum der Herbstfarben geben die vielen Kürbisse wieder, die auf dem Rathausplatz in Groß-Zimmern zu sehen sind. Die Kerbborschte 2018 haben sie zusammengetragen und verkaufen sie. So kommt bei 17. Groß-Zimmerner Kürbismarkt ein erster finanzieller Baustein für ihr Fest der Feste im nächsten Jahr zusammen.
Auch Bürgermeister Achim Grimm gehört zu ihren Kunden. Er ist am frühen Samstagabend auf den Rathausplatz gekommen, um den Markt offiziell zu eröffnen. Um ihn herum wird international parliert, französisch, italienisch, dazu ein Gemisch aus rumänisch und deutsch. Burgberg in Siebenbürgen gehört zu den Gemeinden, die über ein landwirtschaftliches Vermarktungsprojekt der Europäischen Union Verbindung nach Groß-Zimmern gefunden hat – und stark an einem Ausbau der freundschaftlichen Beziehungen interessiert ist.
Dass sich die Beziehungen seit dem Besuch einer Delegation auf dem letztjährigen Kürbismarkt und einer Reisegruppe aus Groß-Zimmern gefestigt haben, bestätigt Jürgen Günster, der auf Zimmerner Seite wesentlichen Anteil an der Kontaktpflege hat. Jetzt steht er im „Europazelt“ und hilft, das kulinarische Angebot der zum Kreis der Siebenbürger Sachsen gehörenden Freunde aus Rumänen an Mann und Frau zu bringen. Nach den Erfahrungen des vergangenen Jahres habe man dieses Angebot noch erweitert, sagt er und verweist auf das Wurstsortiment, in dem viel Lammfleisch verarbeitet worden ist. Burgberg hat 2800 Einwohner, aber 14 000 Bio-Schafe.
„Bio“ ist die Klammer um das landwirtschaftliche EU-Projekt, durch das auch das mazedonische Kriva Palanka in Kontakt zu Groß-Zimmern gekommen ist. „Die Freunde mit der weitesten Anreise von 1700 Kilometern“, so Grimm in seiner kurzen Ansprache zur Eröffnung des Marktes, sorgen mit ihrer Trachtengruppe „8. Oktober“ für farbliche Ergänzung zu den Kürbissen und mit ihren Balkantänzen für ein gewisses Wärmegefühl an einem kühlen Herbstabend. Manfred Pentz, der als Vorsitzender der Gemeindevertretung um ein Grußwort gebeten wird, hat fleißig trainiert und schafft die Begrüßung auf Mazedonisch ohne Spickzettel. Auf Deutsch sagt er, das man auf dem Kürbismarkt die Fahne Europas in Ehren halte.
Landwirtschaftliche Produkte haben die Mazedonier diesmal nicht im Gepäck. Wohl aber die italienischen Partner aus Rignano sull’Arno, seit etlichen Jahren regelmäßige Gäste beim Jahrmarkt der Vereine und beim Kürbismarkt. Mit dem Verkauf ihrer landwirtschaftlichen Produkte unterstützen sie wieder ihr Benefiz-Projekt für die Tschernobyl-Region.