Mazedonien: 33 Albaner wegen Terrorismus verurteilt - 4 freigesprochen


Heute kam es in Skopje zur Urteilsverkündung im "Kumanovo Vorfall" (Rückblick HIER), 33 von 37 Angeklagte wurden schuldig befunden und mit drakonische Strafen belegt.

Die Männer seien für die zweitägigen bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen Albanern und mazedonischen Sicherheitskräften im Mai 2015 verantwortlich, begründete das Gericht seinen Schuldspruch. Damals waren in Kumanovo nordöstlich von Skopje nahe der serbischen Grenze 22 Menschen, davon 8 Sicherheitskräfte,  getötet und 40 weitere verletzt worden.

Sieben Angeklagte bekamen Lebenslänglich aufgebrummt, 13 bekamen 20 Jahre Zuchthaus und weitere 12 bekamen 20 Jahre Freiheitsstrafe, dagegen hörten vier Angeklagte einen Freispruch.

Sprengstoffgürtel aus China-Krachern

Während der Urteilsverkündung kam es vor dem Gerichtsgebäude zu einem Zwischenfall, ein 57 jähriger Albaner aus Aracinovo provozierte die Sicherheitskräfte vor dem Gebäude und rief "schießt doch". Er lief auf und ab, unbeachtet von den Polizisten, daraufhin lief er auf einen Polizisten zu und sprach in an. Kurz darauf wurde er von den Sicherheitsleuten überwältigt. Während der Aktion war im Bauchbereich über den Gürtel des Albaners eine Art Sprengstoffgürtel zu sehen. Kurz darauf gab die Polizei Entwarnung, es handele sich nur um eine Attrappe aus Feuerwerkskörpern.

DUI will internationale Revision des Falles

Die Partei der albanischen Minderheit in Mazedonien DUI forderte wiederholt das der Fall international Untersucht werden soll. Sie gehen immer noch davon aus das die Beschuldigten bzw. mittlerweile Verurteilten unschuldig seien. Diese Version kursiert stark in der albanischen Minderheitsbevölkerung in Mazedonien, es kam auch schon zu Protesten wo die Freilassung gefordert wurde.


Angeklagte singen albanische Hymne und glorifizieren die USA

Während der Urteilsverkündung motzte die Anklagebank auf, unter anderem zog sich ein Angeklagter halb nackt aus und protestierte. Die Angeklagten Terroristen stimmten auch die albanische Nationalhymne an, sowie Sprechchöre "Lang lebe Amerika" ertönten neben den "UCK UCK" rufen. Ein Teil der Angeklagten wurde noch vor der Bekanntgabe der Vollstreckung aus dem Gerichtssaal beseitigt.