Griechische Zeitung teilt Makedonien unter Nachbarn auf


Ein griechisches rechtskonservatives Blatt hat eine sehr brisante Karte veröffentlicht: Darauf ist Mazedonien abgebildet, wie es zwischen seinen Nachbarstaaten aufgeteilt ist. Experten sprechen von einem Angriff auf Mazedoniens Souveränität. Der Titel des provozierenden Artikels lautet "Eine Grenze mit Serbien".

Mehrere hundert Menschen haben vor dem mazedonischen Parlament in Skopje demonstriert. Mit der Aufteilung ihres Landes zwischen Albanien, Serbien, Bulgarien und Griechenland, wie sie in der veröffentlichten Landkarte zum Ausdruck kommt, sind sie offensichtlich nicht einverstanden – und das, obwohl es derzeit nur um Symbolik geht.



Die veröffentlichte Karte sei keineswegs „ein misslungener Scherz“, sagt der mazedonische Politologe Aleksandr Mitevski, sondern „ein Angriff auf Mazedoniens Souveränität“: „Seit der Unabhängigkeit Mazedoniens behaupten die Bulgaren, der östliche Teil der Republik gehöre ihnen. Das sagt nicht irgendwer, das sagen bulgarische Minister. Für viele Bulgaren ist Mazedonien nur ein Gebiet, das von ihrem Land abgespalten wurde und früher oder später zurückkehren wird.“

Begehrlichkeiten wecke Mazedonien auch bei Albanien und Serbien. „Und bei Griechenland ist das ohnehin klar – obwohl der Norden Griechenlands bis in die Sechzigerjahre hinein de facto mazedonisch war“, sagt der Politologe.

„Die veröffentlichte Karte ist ein Ausdruck bestimmter Ansprüche, die jemand seit Jahren erhebt“, so Mitevski. Der russische Außenminister Sergej Lawrow habe davor schon 2015 gewarnt.

Mazedonien wurde 1913 mit dem Friedensvertrag von Bukarest unter den Nachbarn aufgeteilt.  Unabhängigkeit erlangte nur der nördliche Teil Mazedoniens. In den mazedonischen Gebieten bei den Nachbarstaaten Griechenland und Bulgarien werden Mazedonier nicht als ethnische Minderheit anerkannt und politisch sowie kulturell unterdrückt. In Griechenland werden Praxen aus vergangene Tagen noch immer angewendet, so dürfen Mazedonier in Griechenland keinen mazedonischen Namen tragen, sondern sie werden gräzisiert. Lesen Sie dazu unseren Beitrag: Mazedonier klagt in Straßburg gegen Griechenland