Der griechische Außenminister Kotzias verhandelt in New York über die Lösung der Namensfrage des Nachbarlandes Mazedonien. Alle beteiligten Seiten würden sich gerne bis zum Sommer einigen. Doch dafür wäre größere Kompromissbereitschaft nötig.
Eine Lösung der Namensfrage der Republik Makedonien scheint greifbarer denn je. Im Hauptsitz der Vereinten Nationen in New York verhandelt diese Tage der griechische Außenminister Nikos Kotzias mit seinem Amtskollegen aus Skopje Nikola Dimitrov. Mit am Gesprächstisch sitzt auch der für dieses Thema betraute UN-Sonderbeauftragte Matthew Nimetz.
Athen gegen „Republika Ilindenska Makedonija“
Athen schließt die Option des Namens „Republika Ilindenska Makedonija“, wie es Skopje vorgeschlagen hat, grundsätzlich aus. Die griechische Seite plädiert dafür, dass der künftige Name des Nachbarlandes unter jenen fünf Optionen ausgesucht wird, die Nimetz zu Beginn der Gespräche offeriert hatte.
„Realismus und Kompromissbereitschaft“
Grundsätzlich optimistisch zeigt sich der Ministerpräsident Zoran Zaev. Er hatte in dieser Woche festgestellt, dass man jetzt seit 25 Jahren einer Lösung am nächsten sei. Sollte jetzt keine Lösung gefunden werden, so würde dies auch in den kommenden zehn Jahren nicht geschehen, so Zaev. Griechenlands Außenminister Kotzias zeigte sich in New York „weder optimistisch, noch pessimistisch“. Das Nachbarland mahnte er an, Realismus und Kompromissbereitschaft an den Tag zu legen.
Im Juli findet ein NATO-Treffen statt. Sollte bis dahin die Namensproblematik um Mazedonien gelöst sein, könnte Skopje der NATO beitreten. Bei einer Nichtlösung würde Athen von seinem Veto-Recht Gebrauch machen. Griechenland fürchtet, dass Skopje Gebietsansprüche in der nordgriechischen Region Mazedonien stellen könnte, so lange das Land den gleichen Namen mit der benachbarten griechischen Region trägt.
Kotzias trifft UN-Generalsekretär
In New York hat sich Kotzias zudem mit dem Generalsekretär der Vereinten Nationen Antonio Guterres getroffen. Besprochen wurden selbstverständlich die Verhandlungen über den Namen von Mazedonien. Doch auch die Zypernfrage ist zur Sprache gekommen. Es ist jedoch eher unwahrscheinlich, dass die Verhandlungen darüber vor den Wahlen in Ankara in diesem Sommer fortgesetzt werden. Zudem möchte das griechische Außenministerium zunächst die Lösung der Namensfrage forcieren, ehe man weiter über Zypern verhandelt.
QUELLE: Griechenland Zeitung