Handball Champions League: Vardar Damen stürmen ins Finale!

Im zweiten Halbfinale der Champions League trafen am Samstag Rostov-Don und ZRK Vardar Skopje aufeinander. Der mazedonische Spitzenklub behielt beim Final 4 Halbfinale die Oberhand und zieht ins Finale ein.

Mit einem klarem 25:19 (10:7) Sieg ziehen die Vardar Damen aus Skopje ins Finale ein, dort treffen sie auf  Györ aus Ungarn. Damit kommt es zur Neuauflage des letztjährigen Finalspiels. Das Finale findet am Tag darauf, Sonntag statt.

Folgend unter dem Bild der Spielbericht, übernommen von Handball World.



Vardars Torhüterin Amandine Leynaud machte im zweiten Halbfinale früh auf sich aufmerksam. Mit ihrer vierten Parade lieferte sie die Vorlage für Radicevics Führungstreffer (1:4). Wie im ersten Halbfinale Kari Grimsbø schien auch im zweiten Spiel die Schlussfrau des späteren Siegers die entscheidenden Bestleistungen abrufen zu können. Die Begeisterung von Frederic Bougeant, dem Trainer von Rostov, hielt sich sichtlich in Grenzen. Nachdem Pessoa gegen Lekic parierte hatte, zückte der Franzose die Grüne Karte und holte seine Spielerinnen an die Seitenlinie. 

Was folgte, war die sechste Parade von Leynaud. Doch auch Vardar schloss nun, obschon die Vorlage beim Stand von 2:4 (13.) minimal war, ungenau ab und verpasste es die Führung auszubauen. Die Partie war bislang alles andere als hochklassig. Vor allem die Wurfauswahl, nun auch aufseiten von Skopje, war diskussionswürdig. Stimmung kam so auch nicht auf. Die Fandelegationen beider Teams wirkten in der großen Arena ein wenig verloren, beide füllten jeweils nur einen Block. Vardar verteidigte den Vorsprung indes glücklich. Nach 20 Minuten wurde das 5:7 per Rebound verhindert. 

Die Co-Produktion von Leynaud und Lacrabere, die die Rückeroberung des Spielgeräts in dieser Szene perfekt machte, war der artistische Höhepunkt der ersten Spielhälfte, die ansonsten einige Längen zu bieten hatte, und führte mit vier Toren (4:8). Kurz vor der Pause wurde die Partie dann unvermittelt interessant: Bulatovic und Makeeva führten Rostov auf 7:9 heran, da Vardar mehrere Minuten nicht getroffen hatte. Der letzte Treffer vor der Sirene, zum 7:10, ging auf das Konto von Andrea Penezic. Die alles überstrahlende Akteurin war bisher Vardars Torhüterin Amandine Leynaud mit elf Reflexen (61 %). 

Im ersten Halbfinale hatte Bukarests Trainer Johansson Tempogegenstöße seiner Mannschaft vermisst. Rostovs Frederic Bougeant hatte im zweiten Duell zunächst einige Ballgewinne von Dembele gesehen, die aber alle nicht regelkonform waren. In der 35. Spielminute wurde ein weiterer, diesmal gegen Cvijic, zurückgepfiffen. Sekunden später verendete der nächste nach einem unsauberen Zuspiel am gegnerischen Kreis. Lazovic erzielte im Gegenzug das 8:12, und Lekic ließ die erstmalige Fünf-Tore-Führung folgen. Nach 38 Minuten brauchte Rostov eine weitere Auszeit. 

Vardar hatte das Spiel mit einiger Erbarmungslosigkeit im Griff, ohne an die Grenzen gehen oder auch nur ein attraktives Spiel anbieten zu müssen. Die individuelle Brillanz schien völlig zu genügen. Genau diese ließ Rostov indes, bis auf wenige Momente, auch im zweiten Durchgang missen. Das 11:15 von Vyakhireva (45.) war eines der wenigen Rostovs, dem eine Spielhandlung, ein Kreuzen, vorausging. Beim 12:15 machte sie es gleich nochmal. Roberto Garcia Parrondo reagierte sofort und wollte von der Vardar-Sieben wieder mehr Engagement und Genauigkeit in den Abläufen sehen. 

Kurz nach der Unterbrechung ging Rostovs Ana Rodrigues ohne gegnerische Beteiligung mit Schmerzen zu Boden und musste vom Feld getragen werden. Rostov ließ sich von der Verletzung nicht beirren und jagte weiter hinterher. Nach 51 Minuten zeichnete sich beim Stand von 14:18 jedoch ab, dass am Spielausgang nichts mehr zu deuteln war, auch wenn die wurfstarke Ilina bis zum 17:20 (56.) fünfmal traf und alles versuchte. In der Schlussphase warf Rostov noch einmal alles nach vorne, was aber eher Skopje nutzte. Der Favorit nimmt einen Sechs-Tore-Sieg (19:25) ins Endspiel mit.