Diaspora schickt Milliarden Euro pro Jahr nach Mazedonien


Der für jeden Sommer charakteristische Ansturm der Gastarbeiter hat den Devisenhandel in der Heimat angetrieben. Auch die Händler reiben sich die Hände mit dem erhöhten Umsatz, bedingt durch die Rückkehr der "Ausländer", die während ihrer Sommerferien in ihr Heimatland kommen, und dort sprichwörtlich auf den Putz hauen. 

Neue Möbel werden gekauft, die Residenz in der Heimat wird renoviert, für den täglichen Bedarf wird reichlich Geld im Heimaturlaub verbraucht - natürlich bezieht das ein Fress- und Saufgelage mit den Freunden mit ein. Man will ja zeigen das man "im Westen" Geld verdient hat. Aber außer im Sommer ist das Geld, das von Auswanderern an viele Familien in Mazedonien geschickt wird, das Grundeinkommen für das Leben während des ganzen Jahres. Auch ein Existenzfrage,...

Inoffizielle Daten zeigen, dass die Auslandsmazedonier jährlich zwischen 800 Millionen und 1,5 Milliarden Euro in die Heimat senden. Dieses Geld wird für laufende Ausgaben, Rechnungen und den täglichen Bedarf ihrer Familien zu Hause ausgegeben. Nur ein kleiner Teil dieser finanzieller Mittel sind Investitionen.

Der Diaspora-Minister Edmond Ademi sagte gegenüber mazedonische Medien, dass das Diasporageld für die mazedonische Wirtschaft wichtig ist. Nach seinen Berechnungen erreichte dieser Betrag im letzten Jahr über 800 Millionen Euro. 

Dazu gehört das Geld, das per schneller Transfer überwiesen wurde. Letztes Jahr belief es sich auf 400 Millionen Euro, sowie der von den Gastarbeitern bei ihrer Rückkehr mitgebrachten Geldern, der durch Währungsumtausch registriert wurde und auf ebenso so viele 400 Millionen Euro geschätzt wird.


"Seit der Unabhängigkeit haben sich diese Überweisungen, finanzielle Mittel entweder durch schnelle Geldüberweisungen, Banken oder in Form von Lastschrift oder Bargeld im Land immer auf die Wirtschaft ausgewirkt. Dieses Geld ist auf dem Markt, wird und ist ausgegeben. Es ist ein Segment, das wichtig ist und sich auf das Wirtschaftsleben der Bürger auswirkt.", sagte Minister Ademi.

Ademi weist auf die neue Strategie hin, die in Mazedonien entwickelt wurde und als nächster Schritt für eine bessere Zusammenarbeit mit der Diaspora dienen soll.

"Wir werden versuchen, mit ausländischen Experten zusammenzuarbeiten, die hierher kommen und mit uns zusammenarbeiten, um das idealste Modell zu finden, damit wir einen solchen Fonds entwickeln können, aus dem weitere Mittel für kleine Infrastrukturprojekte in Städten und ländlichen Gebieten bereitgestellt werden.", fügt Ademi hinzu.

Ademi erwartet, dass die Strategie bis Ende August verabschiedet wird und alle Ministerien, die dazu befugt sind, mit den Aufgaben beginnen.