Die Weihnachtsvorbereitungen der mazedonisch-orthodoxen Bevölkerungsmehrheit beginnen später als in Deutschland, denn Weihnachten wird von den mazedonischen Christen nach dem alten (julianischen) Kalender gefeiert und Heiligabend ist deshalb erst nach dem Neujahrstagen am 6. Januar mit den darauf folgenden drei Tagen als Weihnachtsfeiertage. Wobei nur der Erste Weihnachtstag, also der 7. Januar, ein gesetzlicher Feiertag ist.
Wenn auch immer mehr globale Weihnachts-Versatzstücke wie die blinkenden Lichterketten und englischsprachige Weihnachtsschlager in den Einkaufsstraßen auch in Skopje und den größeren Städten Einzug gehalten haben, so findet man doch noch sehr viele originale oder originelle mazedonische weihnachtliche Bräuche:
Das beginnt mit der klassischen Weihnachtsdekoration. Dominiert in Mitteleuropa der Tannenbaum als Schmuck der Weihnachtszeit und in Skandinavien oder den angelsächsischen Gebieten der Mistelzweig, so werden in Mazedonien Büschel mit trockenen Eichenlaub verwendet.
Am Abend des fünften Januars, also vor Beginn der eigentlichen Feiertage, kommen die Menschen zu einen Nachbarschaftsfest zusammen, das Kolede genannt wird. Zum Kolede wird spezielles Zuckerweck gebacken und zusammen mit kleinen Geschenken an die sich gegenseitig besuchenden Nachbarn verschenkt. Im Freien kommen die Anwohner der benachbarten Straßenzüge zusammen, schichten Holzstösse auf und entzünden damit ein offenes Feuer. Es wird Musik gemacht und heißer Rakija getrunken. Die Größe und Intensität der Kolede-Feier hängt natürlich von der Organisationskunst der Anwohner und Nachbarschaft ab und kann sich – abhängig von der Konstitution der Teilnehmer – bis in den frühen Morgen hinziehen.
Während der eine oder andere Erwachsene Teilnehmer der Kolede-Feier vom Vorabend noch geschwächt ist, kommen am Morgen des 6. Januar dann die Kinder auf ihre Kosten: Sie ziehen in Gruppen los, klopfen an den Haustüren, singen und fordern Süßigkeiten und andere kleine Geschenke – also eine Art makedonischer Halloween ohne Masken und Kürbisse.
Am heiligen Abend, Badnik, genannt, beginnt das eigentliche Weihnachtsfest mit einem gemeinsamen Familienmahl: Das Esszimmer ist mit dem oben erwähnten Eichenlaub geschmückt und als traditionelle Speise wird ein Zelnik (eine Art makedonischer Lasagne aus Teiglagen mit verschiedenen Füllungen) serviert.
Ebenso wichtig ist ein speziell für Badnik zubereitetes rundes Brot, von dem jedes Familienmitglied ein Stück erhält. In diesem Brot wurde eine Münze eingebacken und der oder die Finderin bekommt kleine Geschenke und Glückwünsche der Verwandten und darf auf ein glückliches kommendes Jahr hoffen. Die Familie bleibt an diesem Abend zusammen – die Tafel wird traditionell erst am nächsten Morgen abgeräumt.
Die Weihnachtstage (7.,8. und 9. Januar) werden klassisch mit Festmahl in der Familie und Besuchen der Weihnachtsgottesdienste begangen.
(Quelle: mazedonien-info.de)
(Quelle: mazedonien-info.de)
FROHE WEIHNACHTEN - HRISTOS SE RODI!