Mazedoniens Handball Nationalmannschaft hat im zweiten Gruppenspiel bei der EURO 2020 die erste Niederlage kassiert. Das Team um Kapitän und Handball Legende Kiril Lazarov verspielte zugleich die Chance auf den vorzeitigen Einzug in die Hauptrunde.
In einer Abwehrschlacht mit starken Torhütern behauptete sich Tschechien mit 27:25 (9:11) gegenüber Mazedonien. Garant für den Sieg war ein Oaldie bei den Tschechen: In seinem 203. Länderspiel zeigte der 40-jährige Torhüter Martin Galia als "Man of the Match" eine Weltklasseleistung, die seine Teamkollegen aus einer starken Abwehr heraus zu nutzen wussten und so Mazedonien in die Knie zwangen.
Es sollte das Spiel der Abwehrreihen und Torhüter werden, von der ersten Minute waren die Goalies Boris Ristovski und Martin Galia mit ihren jeweiligen Vorderleuten im Spiel. Insbesondere der 40-jährige tschechische Schlussmann präsentierte sich in Weltklasseform. Entsprechend torarm ging dann auch das Spiel vonstatten, zunächst konnte sich kein Team absetzen.
Für die erste 2-Tore-Führung sorgte dann Mazedoniens Kapitän Kiril Lazarov, der in der 17. Minute mit einem Heber sein viertes Tor zum 5:7 erzielte. Bis zum Pausenpfiff sollte sein Team einen leichten Vorteil haben, während Galia die Tschechen im Spiel hielt.
Auf beiden Seiten wurde in der Abwehr gleichermaßen geschoben und gedrückt, nahezu jedes Tor musste aufwändig erarbeitet werden. Nicht nur Galia glänzte, sondern auch Ristovski, so dass sich Mazedonien beim 6:8 nochmals ein klein wenig absetzen konnte. Ausgerechnet in Unterzahl glich Tschechien mit dem sechsten Feldspieler zum 8:8 aus, gleiches gelang dann aber auch Deutschland Legionär Filip Taleski zum 9:11-Pausenstand für Mazedonien.
Nach dem Wiederanpfiff waren es zwei in der Liqui Moly Handball-Bundesliga bestens bekannte Tschechen, die ihr Team zurück ins Spiel brachten. Der früher Göppingen, Lemgo und Großwallstadt aktive Galia glänzte weiter, so dass seine Teamkollegen das 10:11 in eine 14:12 Führung umwandeln konnten. Den Treffer zur ersten doppelten Führung der Tschechen erzielte ausgerechnet Pavel Horak, beim THW Kiel fast ausschließlich in der Abwehr im Einsatz. Mazedonien reagierte mit einer Auszeit und kam wieder auf 15:14 heran.
Jetzt war es der Tscheche Jan Filip, der sein Team neu ordnete. Beiden Trainer war bewusst, dass in diesem umkämpften Spiel jeder Treffer entscheiden konnte. Tschechiens Co-Trainer Daniel Kubes hatte die Abwehr perfekt eingestellt und in der Folge kam der tschechische Angriff etwas einfacher zu seinen Toren. Beim 17:14 waren die drei Tore wieder herausgespielt und wurde erfolgreich verteidigt. Gerade mit schnellen Angriffen wurde der Torerfolg erzielt, bevor sich die mazedonische Abwehr um Stojanche Stoilov oder Zharko Pesheski postieren konnte.
Und wenn Tschechien doch ins Positionsspiel musste, dann konnte der Rückraum in Wurfposition gebracht werden. So erzielte Ondrej Zdrahala unbedrängt von neun Meter den Treffer zum 20:17. In den letzten zehn Minuten wurde es dann zunehmend ruhiger unter den zahlreichen mazedonischen Fans, die Stimmung dirigierte nun der tschechische Fanblock im obersten Rang. Abwechselnd wurden Galia und Zdrahala gefeiert, erst recht als der Spielmacher das 22:18 erzielte.
Eine Zeitstrafe gegen Tschechien brachte dann allerdings Mazedonien ins Spiel zurück. Mit vier Toren in Folge war in der 54. Minute der Ausgleich geschafft und die Partie wieder offen. Lazarovs zehnter Treffer zum 24:24 war dann allerdings der letzte Ausgleich für Mazedonien. Treffer von Tomas Babak, Parade von Galia und Treffer von Zdrahala brachte Tschechien wieder zum 26:24 in der 59. Minute und am Ende zum hart erkämpften 27:25-Sieg.
Nun ist Mazedonien gegen Ko-Gastgeber Österreich gefordert, will man in die Hauptrunde einziehen muss man gegen Österreich gewinnen. Wie mazedonische Medien die Konstellation erklärten, bräuchte Rot-Gelb einen (mindestens) Zwei-Tore Vorsprung gegen Rot-Weiß zum Einzug in die nächste Phase der Handball EURO 2020.