Sachariewa: Individuen können sich als Mazedonier identifizieren, aber ohne Lügen und anti-bulgarische Rhetorik


Die bulgarische Außenministerin Ekaterina Sachariewa sagte, dass sich die Bürger in Mazedonien nach Belieben selbst identifizieren können, dass dies jedoch „historische Lügen und anti-bulgarische Rhetorik“ einschließt. 

Mazedonien und Bulgarien haben einen wachsenden Streit um die mazedonische nationale Identität. Bulgarien nutzt den so genannten Freundschaftsvertrag zwischen den Premierministern der beiden Länder Zaev - Borissow im Jahr 2017, um Zugeständnisse von Mazedonien zu fordern, bevor es die Aufnahme von EU-Beitrittsgesprächen ermöglicht. Auch ein Veto wurde von Sofia schon angedroht.

Ihre Selbstbestimmung, ihre Nation, die sie seit 1944 aufbauen, kann nicht auf Lügen und anti-bulgarischen Kampagnen beruhen, sondern auf der Wahrheit. Grundlage unseres Vertrages ist die gemeinsame Geschichte. Niemand kann Mazedonien das Recht verweigern, einen eigenen Staat zu haben und wie sich Menschen individuell identifizieren, was ein Menschenrecht ist, sagte Sachariewa in einem Interview.

Die Außenministerin protestierte gegen den Rückzug der mazedonischen Historiker aus dem Gemischten Ausschuss für historische Fragen. Das Komitee stellte seine Arbeit ein, nachdem es eine Sackgasse erreicht hatte. Bulgarische Historiker forderten, dass ihre mazedonischen Kollegen zustimmen, dass der legendäre Führer der mazedonischen nationalen Befreiungsbewegung VMRO Goce Delcev ein Bulgare sei. Dieser wird von Bulgarien, als auch andere Persönlichkeiten der makedonischen Geschichte, von Bulgarien als "bulgarisches Erbe" betrachtet. Laut Zaev habe man sich um "Zar Samoil geeinigt", und so werde man sich auch um Delcev einig werden.

Die von den mazedonischen Historikern angeführte Entschuldigung, für die derzeitige Inaktivität des Ausschusses, waren die bevorstehenden Wahlen, die aufgrund der Pandemie verschoben wurden. 

Bulgarien fordert, dass das Komitee seine Arbeit wieder aufnimmt und die mazedonischen Historiker die erforderlichen Zugeständnisse machen, bevor es die Eröffnung von EU-Beitrittsgesprächen ermöglicht.

Wie wir berichteten, startete Sofia auch eine Offensive gegen die Mazedonische Sprache. Laut der Meinung Bulgariens, solle die EU die Mazedonische Sprache nicht als solche bezeichnen, sondern als "Offizielle Landessprache Nordmazedoniens". Mehr dazu in unserem Artikel: Mazedonische Sprache gerät von EU und dessen Mitglieder unter Beschuss