Wahlen 2020 in Mazedonien

Am heutigen Mittwoch entscheidet Mazedonien über ein neues Parlament und einer neuen Regierung.

Früh am Morgen öffnen in Mazedonien die Wahllokale für die vorgezogenen Parlamentswahlen 2020. Diese sollten eigentlich schon am 12. April stattfinden, jedoch hat man Aufgrund der Pandemie den Termin verschoben.

UPDATE HIER:

Die Entscheidung die Wahlen zu verschieben wurde gefällt, als am 18. März der Ausnahmezustand im Land ausgerufen wurde. Dieser wurde mehrmals verlängert. Auch machte Mazedonien im Zuge zur Bekämpfung der Pandemie die Grenzübergänge und Flughafen Dicht. Diese sind nun seit dem 1. Juli, auch mit Hinblick auf den Wahlen, geöffnet.

Wie wir berichteten werden über 2000 Wahlbeobachter den Verlauf der Wahlen überwachen. Der Wahlprozess begann eigentlich schon am Montag. Mit den in Isolation befindlichen Patienten der Pandemie startete Anfang der Woche der Prozess, am gestrigen Dienstag, wie üblich einen Tag vor der Wahl, begaben sich die Wahlhelfer zu den Kranken oder nicht beweglichen Bürgern in Mazedonien. In Altersheimen und Haftanstalten wurde ebenfalls gestern gewählt.

Zaev vs Mickoski


Die Wahlen 2020 in Mazedonien stehen ganz im Zeichen der zwei größten Kontrahenten. Zum einen der Führer der größten Oppositionspartei VMRO-DPMNE Hristijan Mickoski. Auf der anderen, Ex-Premier Minister und Kopf der Sozialdemokraten SDSM, Zoran Zaev.

Laut Umfrageergebnisse, soll es ein Kopf an Kopf Rennen geben. Beide Parteien sollen fast gleich auf liegen, wobei Mickoski und die DPMNE in den meisten Umfragen die Nase vorne hat. Die Einzigen zwei Umfrageergebnisse die einen klaren Vorsprung für Zaev zeigen, sind zum einen die Zahlen des amerikanischen Instituts NDI, zum anderen von der einheimischen Agentur Stratum RD.

Doch wie Regierungskritische Medien in Mazedonien berichten sind beide präsentierte Umfragen fragwürdig.


So weisen beide Umfrageergebnisse erhebliche Mängel auf die Raum zu Spekulationen bieten. Die Zahlen von Stratum RD, zählt man alle Werte der angegebenen Parteien zusammen, ergeben einen Wert über 100 Prozent. Bei NDI entgegengesetzt, zählt man dort die Werte zusammen, fehlen in der Endabrechnung stolze 6,1 Prozent.

Die NDI scheint des öfteren mit den Prognosen daneben zu liegen, zum Referendum in Mazedonien hatte NDI eine Wahlteilnahme von über 50 Prozent prognostiziert. Man lag weit daneben, der Zensus wurde verfehlt, und das Referendum aufgrund mangelnder Teilnahme der Wählerschaft als gescheitert erklärt. Ähnliches Bild der NDI für die jüngst abgehaltene Wahl in Kroatien, dort hatte man ebenso eine total Falsche Prognose abgeliefert und einen Wahlsieger prognostiziert. der die Wahl letztendlich unterlag.

Der Fall Stratum RD sorgte jedoch für Gesprächsstoff in Mazedonien, da es sich um eine einheimische Agentur handelt. Die Opposition nahm in einer Pressekonferenz Stellung zu den veröffentlichten Umfragewerten und behauptete das die Agentur mit Zaev und der Regierung in Verbindung stehe. Als auch das diese aus dem Staatshaushalt mit Geldern finanziert wurde:

"Die Eigentümerin des Unternehmens „Stratum RD“, Vesna Kuzmanovic, erhielt einen Zuschuss, obwohl sie vom Fonds als Beraterin angestellt wurde, um Projektvorschläge für andere Unternehmen zu schreiben, die sich beworben haben. Dies bedeutet, dass sie angeheuert wurde, um Projekte für andere Unternehmen zu schreiben, die einen Zuschuss aus dem Fonds beantragten, und sie selbst einen Zuschuss für ihr eigenes Unternehmen erhielt".