Die Daten über die Raucher in Mazedonien sind alarmierend, berichtete das mazedonische Portal NetPress auf ihrer Englischsprachigen Version. Mazedonien sei das führende Land in der Region in Bezug auf die Anzahl der Raucher, und in Europa gehört Mazedonien zu den zehn Ländern der Welt, in denen die meisten Raucher (im Durchschnitt pro/per Einwohner) leben.
Die Hälfte der mazedonischen Bevölkerung raucht durchschnittlich 20 Zigaretten pro Tag. Darüber hinaus hat Mazedonien die niedrigsten Zigarettenpreise in der Region und in Europa. Auch die Steuerabgaben auf Tabak seien in Mazedonien am niedrigsten, nach neuesten Untersuchungen von Analytica, und sie warnen, dass somit die Glimmstängel für jedermann verfügbar und bezahlbar sind.
Wie auf der Zoom-Konferenz am Freitag gesagt wurde, wird Mazedonien mit solchen Statistiken in die Kategorie "Land der starken Raucher" kategorisiert.
Besonders besorgniserregend sei die Tatsache, dass über 30 Prozent der jungen Menschen rauchen. Auch das Passivrauchen sei sehr häufig und alarmierend. Nur 11 Prozent der Raucher im Land rauchen zu Hause nicht, und Nichtraucher sind nicht nur in Restaurants, sondern auch in öffentlichen Einrichtungen den Rauchern ausgesetzt, was eine andere Frage aufwirft: Wie gut funktioniert das Gesetz?
Rauchergesetze: Unter Gruevski eher streng - unter Zaev so Lala
Die Regierung unter Ex-Premier Nikola Gruevski war die erste mazedonische Regierung die erheblich gegen Raucher in öffentlichen Gebäuden, in Restaurants und ähnlichem vorging. Sogar das "entsorgen einer Kippe auf der Straße" wurde erstmals mit Strafen von bis zu 50 Euro (oder Straßenfegen in Signalgelber Weste) geahndet. Restaurants oder Kneipen konnten nur noch vor der Tür den Rauchern Plätze anbieten, so auch die Nachtclubs. Sofern diese über keine getrennten Bereiche verfügten.
Mittlerweile ist die Handhabung etwas "liberaler" im Land. Wohlmöglich, weil der jetzige amtierende Premierminister Zoran Zaev selbst Raucher ist (und beim Rauchen in öffentliche Gebäude gefilmt wurde, obwohl verboten). Auf jeden Fall ist der Qualm in nicht wenigen Gaststätten seit seinem Amtsantritt wieder zurückgekehrt. Und wer weiß, vielleicht verdichtet sich der Qualm demnächst in Mazedonien, wenn Zaev die Ankündigung zur Legalisierung von Cannabis in Mazedonien zu Touristenzwecken umsetzt...