Hinter verschlossenen Türen: Zaev handelt Freundschaftsvertrag mit Bulgarien aus


Der neue mazedonische Ministerpräsident Zoran Zaev machte die Abgeordneten des Parlamentsausschusses für Außenpolitik Mazedoniens mit dem Entwurf für den Freundschaftsvertrag mit Bulgarien vertraut, den Bulgarien und Mazedonien am 2. August unterzeichnen sollen. Die Sitzung des Parlamentsausschusses fand hinter geschlossenen Türen statt, was heftige Reaktionen erzeugte. Zaev hatte im Wahlkampf Transparenz versprochen, jedoch lässt er diese schon nach zwei Monaten im Amt vermissen.

Laut Zaev müsse „eine Debatte über einen Konsens und eine nationale Politik, die im Interesse aller Bürger ist“, begonnen werden. 

Der Freundschaftsvertrag zwischen Bulgarien und Mazedonien soll während einer offiziellen Visite des bulgarischen Ministerpräsidenten Bojko Borissow im Nachbarland unterzeichnet werden. Bei einem Besuch on Sofia einigten sich die beiden Parteien darauf, die mazedonische Öffentlichkeit hingegen sah den Besuch Zaevs in Sofia skeptisch. 

Vor einer Statue des Zaren Samoils verbeugte sich Zaev, die Inschrift "Zar der Bulgaren" erhitzte die Gemüter in der mazedonischen Öffentlichkeit. Auch die Aussage Zaevs, mazedonische Geschichtsbücher zu revidieren brachte harsche Kritik hervor. Analytiker kritisieren die Vorgehensweise in den ersten zwei Monaten der neuen Regierung. Statt Hausaufgaben zu erledigen klopfte man in Athen und Sofia an die Tür und ist dabei Mazedonien außenpolitisch neu zu positionieren in dem man Kompromissbereitschaft zeigt, zum Nachteil des Staates so die Experten.