Der österreichische Aussenminister Sebastian Kurz hat scharfe Kritik an der EU-Flüchtlingspolitik und vor allem Griechenland geäussert. «Es ist beschämend, dass aus einem EU-Land täglich Tausende Flüchtlinge in das Nicht-EU-Land Makedonien weiterströmen, ohne dass wir etwas tun», sagte Kurz in Wien mit Blick auf die Lage an der griechisch-makedonischen Grenze.
Aus dem EU- und Schengen-Staat Griechenland überqueren dort nach Angaben der makedonischen Regierung rund 3000 Flüchtlinge täglich die Grenze Richtung Norden.
Kurz warf Griechenland vor, dies sogar noch zu beschleunigen, weil mit staatlicher Förderung die Fähren die etwa auf den griechischen Inseln aus der Türkei ankommenden Flüchtlinge extra an Häfen an der mazedonischen Grenze brächten. «Das ist beschämend. Da müssen wir als EU gegensteuern. Denn das ist inakzeptabel für Makedonien», sagte Kurz.
Das Problem werde nur auf die nächsten Staaten wie auch Serbien und Ungarn verlagert. Er forderte zudem eine schnelles Konzept aller EU-Staaten. Sonst würden einzelne Länder wie derzeit schon Ungarn oder Dänemark versuchen, das Problem mit nationalen Massnahmen selbst anzugehen.