Erster Erfolg mit europäischen Zielfahndungsnetz ENFAST in Makedonien

Makedonien feierte den ersten Erfolg im europäischen Zielfahndungsnetz ENFAST in zusammenarbeit mit österreichische Kollegen.

Ein 29 Jahre alter Mann, der gemeinsam mit Komplizen in Oberösterreich zumindest 18 Einbrüche begangen haben soll, ist am Montag in Makedonien festgenommen worden. Die Bande soll zwischen Mai 2013 und Mai 2015 zumeist in Firmengebäude eingebrochen haben. Der 29 Jahre alte Kosovare sitzt in Auslieferungshaft, berichtete das Bundeskriminalamt am Freitag in einer Aussendung.

Der Profi-Einbrecher wurde von Beamten des Landeskriminalamtes Oberösterreich als Haupttäter der kriminellen Organisation namentlich ausgeforscht. Nach der Ausstellung eines internationalen Haftbefehls wurde der Mann in seinem Heimatland Kosovo aufgespürt. Eine Festnahme und Auslieferung nach Österreich war nicht möglich, da es zwischen dem Kosovo und Österreich kein Auslieferungsübereinkommen gibt.

Daraufhin wurden die zwei österreichischen Verbindungsbeamte für den Kosovo und Makedonien aktiv. Sie konnten - trotz der Verwendung eines falschen Namens - die Reisebewegung des 29-Jährigen nach Skopje ermitteln. Erstmals wurden dann der neue makedonische Partner des europäische Zielfahndungsnetz ENFAST eingebunden, Makedonien ist erst seit Anfang 2016 Mitglied. Schließlich wurde der 29-Jährige am Montagvormittag auf offener Straße in Skopje von der makedonischen Polizei verhaftet.

Insgesamt hat das Innenministerium 18 Verbindungsbeamte, sogenannte Polizeiattaches. Diese sind unter anderem in Italien, Ungarn, Pakistan, Albanien, Georgien, Marokko, Russland und Thailand tätig. Aktuell sind laut Bundeskriminalamt 19 Destinationen besetzt. Einige Verbindungsbeamte sind für mehrere Länder zuständig. So betreut beispielsweise jener in Thailand auch Pakistan. Insgesamt betreuen sie 27 Länder weltweit.