Kosovarischer Regierungsbeamter an mazedonischer Grenze festgenommen

Ein kosovarischer Regierungsbeamter ist laut Medienberichten aus Prishtina und Belgrad auf Basis eines serbischen Haftbefehls von der mazedonischen Grenzpolizei festgenommen worden. Die serbischen Behörden beschuldigen den derzeitigen Protokollchef im Sicherheitsministerium, Gafurr Dugolli, Kriegsverbrechen begangen zu haben.

Dugolli soll diese als Angehöriger der Kosovo-Befreiungsarmee (UCK) während des Krieges (1998-99) begangen haben. Worum es dabei genau geht, wurde nicht mitgeteilt.

Die Festnahme Dugollis erfolgte am Grenzübergang Hani i Elezit-Globocica. Der Regierungsbeamte war nach Skopje unterwegs, wo er in der dortigen US-Botschaft ein Visum abholen wollte.

Die kosovarische Polizei bestätigte unterdessen, dass am Samstagmorgen der Amtssitz von Präsidentin Atifete Jahjaga in Prishtina von Unbekannten mit Molotowcocktails beworfen wurde. Ob dies eine Protestaktion gegen die Festnahme Dugollis war, war zunächst nicht bekannt.

Die kosovarische Regierung bekundete ihre Besorgnis wegen der Festnahme Dugollis. Sie appellierte an die Nachbarländer, nicht auf Basis von Haftbefehlen vorzugehen, die von Serbien ausgestellt sind. Auch werde die Regierung an die Europäische Union appellieren, ihren Einfluss auf Serbien zu nutzen, damit es die „Verfolgung der Bürger des Kosovo“ einstellt, teilte die Regierung mit.

QUELLE - APA