Unser neuer Lieblingsrapper lebt in Wien, liebt Cola und lässt Frauen- und ein paar Männerherzen höherschlagen. Der netteste und bestaussehende Rap-Export, den Österreich zu bieten hat im Interview mit 20 Minuten Tilllate.
Österreich ist musiktechnisch gerade ganz gross. Damit meinen wir jetzt nicht nur die Wanda-, Ja-Panik- und Bilderbuch-Fraktion. Wir reden hier auch von denen, die Swag haben – hätten wir 2014 und wäre Swag noch ein Thema. Typen wie Gangsterrapper Nazar, Schwiegermutterliebling Gerard, Hipster-König Left Boy und sogar Austro-Cloud-Rap-Ikone Yung Hurn interpretieren deutschsprachigen Hip Hop neu, frisch, spannend – und vor allem mit ganz viel Charakter.
Unser persönlicher Held der neuen österreichischen Welle ist die Wiener Antwort auf Haftbefehl – nur in ganz ganz lieb und nett. Der Chabo, der euch Babos einen Schluck von seiner kühlen Cola abgibt, anstatt eure Mütter zu zerficken: Jugo Ürdens nennt sich der schöne Mann aus Skopje in Mazedonien, der sich mit gerade mal 20 Jahren ziemlich bestimmt an die Spitze der Wiener Hip-Hop-Szene rappen wird, wenn nicht wirklich alles schiefgeht. Mit seiner ersten EP «Ajde» reimt sich der wohl mit Abstand attraktivste aller österreichischen Rapper (Oh, diese Augen!) in unsere Ohren und Herzen.
20 Minuten Tilllate: Hey Jugo Ürdens, was geht?
Jugo Ürdens: Diesdas.
Liebst du Udo Jürgens?
Als ich ihn am Glaspiano gesehen habe auf den Alpen, wusste ich: Das will ich auch erreichen!
Worum gehts in deiner EP «Ajde»?
Ajde heisst übersetzt so viel wie «Auf gehts! Los!». Demnach ist es der Start einer Karriere voller Schampus, Luxusgütern und «Acne Studios»-Tshirts ohne Aufdruck, die über 100 Euro kosten.
Wie ist das Leben als Migrant in Österreich?
Schön... Ich kann bei meinen Akademikerfreunden auf asozial machen und bei den Jugos auf gebildet. Win-Win!
Bist du eher Jugo oder Wiener?
Hmm. Ich bin so ein Hipster-Jugo-Wiener, der aus modetechnischen Gründen «Eastpak»-Pushertaschen trägt, seine Hosen hochkrempelt und bei dem ab einem gewissen Alkoholpegel das «R» zu rollen beginnt.
Wie sind die Reaktionen bisher so?
Ja, ganz gut. Gott sei Dank hab ich diese Augen, die anscheinend jeder toll findet. Danke Mama für deine Augen. Liebe dich!
Wann bekommst du deinen Pass? Oder hast du schon?
Also den mazedonischen habe ich ja und so eine «Daueraufenthalts»-Karte, die bis Juli 2017 befristet ist. LOL, diese Ironie. Ich sollte den österreichischen Pass aber demnächst mal erhalten. Hoffe ich.
Wie stehst du zu Yung Hurn, Money Boy, Nazar?
Yung Hurn ist toll und ein Superstar. Money Boy ist der Urvater des österreichischen Musikhypes im 21. Jahrhundert. Nazar ist meiner Meinung nach bisschen ein Spast. Aber Kaul Kwappen, Movski und Simon Epos sind ganz krasse Musiker aus Österreich! ❤️
Dein Song «Schwarzes Gold» ist eine Ode an Coca Cola. Wie sehr liebst du Cola?
Sehr! Wirklich wirklich sehr! Wir drehen auch bald ein Video zum Schwarzen Gold. Es wird romantisch.
Warum zerfickst du in deinen Songs keine Mütter, warum gibst du nicht mit deinem unendlichen Reichtum an und warum trinkst du lieber Cola, als dich in Koks zu wälzen?
Ich zerficke Hietzinger Schlampen und Döblinger Tussis [Anm.: Wiener Nobelbezirke], das reicht. Da kann ich die Mütter in Frieden lassen. Und Cola schmeckt gut und hat dieselbe Wirkung, ausserdem ist es billiger und leckerer. Hat nur Vorteile! Coca Cola ist Life!
Im Clip zu «Österreicher» sieht man dich kurz mit einem Typen rummachen…
Das ist mein Partner in Crime und Bandkollege Movski. Uns vereint eine Innige Beziehung... Und wir waren megabesoffen und waren so: «Hey lass uns rummachen!». War aber nicht so prickelnd. Meinen ersten Kuss mit nem Typen habe ich mir etwas erregender vorgestellt
Dein neues Video zu «Trainer» ist seit ein paar Tagen draussen. Wessen Arsch wird da tätowiert?
Der von einem der besten Rapper Wiens. Er heisst Einfachso und ist auch der Feature Part auf dem Song. Ich hab ihn tätowiert. War das erste Tattoo, das ich gestochen hab. Ist sehr schön geworden.
Hey, kommst du mal in die Schweiz?
Sobald ich fürs Openair Frauenfeld gebucht werde.
Was machst du, wenn das mit der Musik nicht klappt?