Oliver Roggisch vor dem Duell mit Vardar Skopje im Interview

Nach neun Auswärtsspielen in Folge spielen die Rhein-Neckar Löwen am kommenden Sonntag wieder zu Hause. Gegner ist dann der amtierende Champions League Sieger Vardar Skopje, der den Löwen am vergangenen Wochenende die erste Niederlage in der Königsklasse der laufenden Saison zufügte. Im Interview spricht Oliver Roggisch über die Belastung der vergangenen Wochen, die Stärken seiner Mannschaft um Spielmacher Andy Schmid und über mögliche Titelchancen in der laufenden Saison.

Das Interview führte Handball-World, direkter Link HIER. Wir haben das Interview nur auf die Passagen mit Vardar betreffend gekürzt. Nach dem Bild könnt Ihr das Interview lesen.



Im November musstet ihr viele Auswärtspartien bestreiten. Manch ein Spieler sagt, dass nicht die vielen Spiele, sondern die Reisen das größte Problem sind.

Roggisch: 
Der November war diesmal sicherlich ein Ausnahmemonat. So viele Auswärtsspiele in so kurzer Zeit sind ja eigentlich nicht die Regel. Nun haben wir viel Zeit im Bus, Flieger oder Hotelzimmer verbracht. Aber so sieht nun mal das Leben eines Handballprofis aus. Jeder muss daraus das Beste machen, und jeder geht mit diesen Reisen anders um. Einer liest ein Buch, der andere lernt Deutsch, der nächste schaut einen Film.

Richtig stark habt ihr euch auch in der Champions League präsentiert. In den letzten Jahren war stets in der ersten K.o.-Runde Schluss.

Roggisch:
Es war ärgerlich, weil es immer knapp war und es gegen Zagreb und Kiel vor allem daran gelegen hat, dass wir die Hinspiele nicht deutlicher gewonnen haben - obwohl wir die Möglichkeiten dazu hatten. Nach so einer langen und anstrengenden Gruppenphase will man ja weiterkommen und nicht sofort ausscheiden. Es wäre schön, wenn uns das diesmal gelingt. Aber einfach wird das nicht.

Mit Kielce und Skopje gewannen in den vergangenen Jahren zwei Überraschungsmannschaften die Champions League. Wäre solch ein Coup der Löwen denkbar?

Roggisch: 
So weit denke ich nicht. Wie gesagt: Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass es schon ab dem Achtelfinale richtig schwer wird und es eine entsprechend große Herausforderung ist, überhaupt die Endrunde zu erreichen. Wenn man diesen brutal schwierigen Schritt gemacht hat, ist sicherlich alles drin. Das haben Kielce und Skopje gezeigt. Aber wenn wir über einen möglichen Titelanwärter in diesem Wettbewerb sprechen, muss an erster Stelle natürlich Paris Saint-Germain genannt werden. Die haben eine Wahnsinnstruppe, waren jetzt ein paar Mal beim Final Four dabei und sind eigentlich mal dran. Uwe Gensheimer ist nach Paris gegangen, um diesen Titel zu gewinnen. Und mit dieser Mannschaft sollte das auch machbar sein. 

Ihr habt am vergangenen Samstag bei Vardar Skopje verloren, am kommenden Sonntag kommt es um 19 Uhr zum Rückspiel in der SAP Arena. Was macht dir Hoffnung, dass ihr die Mazedonier dort bezwingen könnt? 

Roggisch: 
Nach neun Auswärtsspielen in Folge spielen wir endlich wieder zu Hause, vor unseren Fans. Wir haben in Skopje erlebt, was die Unterstützung von den Rängen ausmachen kann. Vardar ist der amtierende Champions League Sieger und auch dieses Jahr wieder eine der besten Mannschaften in Europa. In Skopje waren sie uns klar überlegen, was auch ein wenig mit unserem harten Programm zu tun hat. Und auch jetzt müssen wir am Donnerstag erst noch in der Bundesliga bei Frisch Auf! Göppingen antreten, während Vardar eine Woche Zeit hat, sich auf das Rückspiel in Mannheim vorzubereiten. Keine Frage, es wird richtig schwer, aber an einem guten Tag können wir auch Skopje schlagen.