Der mazedonische Außenminister Nikola Dimitrov wünscht sich unter der EU-Ratspräsidentschaft Österreichs im zweiten Halbjahr 2018 die Eröffnung der Beitrittsverhandlungen. Das sagte er im Beisein seiner Amtskollegin Karin Kneissl (FPÖ) am Dienstag in Skopje. Kneissl ihrerseits bot Unterstützung vor allem in der Lösung des Namenstreits mit dem EU-Land Griechenland an.
Mazedonien hat seit 2005 den Status eines EU-Kandidatenlandes inne. Bevor die ersten Kapitel der Beitrittsgespräche eröffnet werden, muss vor allem der Namenstreit mit dem EU-Land Griechenland gelöst werden. Der Streit dauert seit 1991 an. Griechenland möchte nicht, dass das Nachbarland so heißt wie die eigene Nordprovinz Mazedonien.
Seit einigen Wochen versuchen nun die beiden Nachbarstaaten unter UNO-Vermittlung den Konflikt zu beenden. Ein Treffen zwischen Dimitrov und seinem griechischen Amtskollegen Nikos Kotzias soll es am 30. März in Wien geben. Weil es sich dabei um den Karfreitag handelt, werden die Gespräche diesmal nicht wie zuletzt in der UNO-City, sondern im Außenministerium in Wien stattfinden.
Angesprochen auf das bevorstehende Treffen in der Bundeshauptstadt äußerte Dimitrov die Hoffnung, dass der "Geist und die Tradition" zu Fortschritten in diesem Konflikt beitragen könnten. Auch, betonte er weiter, hätte die Migrationskrise 2015 gezeigt, wie wichtig Stabilität am Westbalkan für Europa ist.
Die Zusammenarbeit zwischen Wien und Skopje hatte sich nach der starken Migrationsbewegung vor rund drei Jahren über das südosteuropäische Land intensiviert. Kneissl kündigte am Dienstag an, weiter 20 österreichische Polizisten zur Sicherung der mazedonisch-griechischen Grenze zur Verfügung zu stellen.