Das mazedonische Parlament hat mit Griechenland das Abkommen über den neuen Staatsnamen für die Republik Mazedonien im Eilverfahren ratifiziert, schreibt die lokale Zeitung „Kurir“ am Mittwoch.
Demzufolge unterstützen alle 69 anwesenden Abgeordneten den Vertrag. Nur die oppositionelle Innere Mazedonische Revolutionäre Organisation – Demokratische Partei für Mazedonische Nationale Einheit (VMRO-DPMNE) war bei der Sitzung nicht anwesend. Das Quorum lag bei 61 Stimmen.
„Die europäische Familie unterscheidet sich von Mazedoniern. Wir bekommen noch einen Freund und strategischen Partner, wir gewähren die Stabilität und Sicherheit Mazedoniens, öffnen einen Weg zur EU und Nato“, zitiert die Zeitung den mazedonischen Premier, Zoran Zaev.
Zaev hatte am 12. Juni mitgeteilt, dass der jahrzehntelange Namensstreit mit Griechenland beigelegt worden sei. Er habe zusammen mit seinem griechischen Amtskollegen Alexis Tsipras eine Lösung gefunden: Die ehemalige jugoslawische Republik soll künftig Republik Nordmazedonien heißen.
Wegen des Streits hatte die griechische Regierung bislang die Bestrebungen Mazedoniens, der EU und der Nato beizutreten, blockiert. Der Namensstreit hatte im Jahr 1991 mit der Unabhängigkeitserklärung der jugoslawischen Teilrepublik Mazedonien unter dem Namen Republik Mazedonien begonnen. Athen protestierte gegen diesen Namen und begründete dies mit der Befürchtung, Skopje könnte die griechische Region Makedonien für sich beanspruchen. Offiziell wird der Staat bislang mit der provisorischen Referenz „ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien“ bezeichnet.