Nach der Unterzeichnung eines vorläufigen Abkommens im Namensstreit zwischen Griechenland und Mazedonien kommt es seit Sonntagabend in Mazedoniens Hauptstadt Skopje zu Protesten.
Am Sonntagabend setzte die Polizei mit Wasserwerfern und Schockbomben übermäßige Gewalt ein um den bis dahin friedlichen Protest aufzulösen. Dabei wurden etliche Personen verletzt, unter anderem Schauspieler und ältere Frauen. Nach Angaben der Polizei haben "vereinzelte" protestierende Gewalt angewendet und Feuerwerkskörper gezündet. Warum die Polizei nicht deeskalierend vorging und die Unruhestifter isolierte, wird in Mazedonien heiß diskutiert.
Am Montag beruhigten sich die Gemüter und der Protest verlief friedlich, die Demonstranten kündigten für heute um 11 Uhr Vormittags weitere Proteste an.
Die Proteste richteten sich gegen die Vereinbarung zwischen Zaev und Tsipras, mit dem der jahrelange Streit der Nachbarn um den Staatsnamen Mazedonien beigelegt werden soll. Danach soll sich die Republik Mazedonien künftig Nord-Mazedonien nennen. Als Gegenleistung will Athen den Weg des Landes zur Nato und in die EU nicht länger blockieren. Das Abkommen war am Sonntag von den Außenministern der beiden Länder in der Grenzregion des Prespa-Sees unterzeichnet worden.
Bis zur vollen Umsetzung des Abkommens sind mehrere Schritte vorgesehen. In den kommenden Wochen muss zunächst das Parlament in Skopje die Vereinbarung billigen. Im Herbst sollen dann die Mazedonier in einer Volksabstimmung das letzte Wort haben. Da der Trend dahin geht, dass referendum zu boykottieren will Zaev eventuell auch vorzeitige Parlamentswahlen ansetzen um ein Quorum zu erreichen.