Mazedonien und USA heben Schlepperbande aus


Mit gefälschten Dokumenten haben Schlepper mazedonische und albanische Auswanderungswillige nach Nordamerika gebracht. Tausende Personen sollen so geschleppt worden sein. Im Zuge der „Operation Passport“ haben Ermittler aus Mazedonien in Zusammenarbeit mit ihren US-amerikanischen Kollegen sieben Mitglieder des Netzwerks festgenommen.

Die am 4. Oktober lancierte Aktion wurde von Europol und dem in Wien ansässigen „Joint Operational Office against Human Smuggling Networks“ (JOO) koordiniert, wie Europol und Bundeskriminalamt (BK) am Freitag mitteilten. Auswanderungswillige wurden in Mazedonien und Albanien rekrutiert. Sie mussten dem Netzwerk laut Europol 20.000 bis 25.000 Dollar (17.278,62 bis 21.598,27 Euro) bezahlen und bekamen dafür noch in ihren Heimatländern gefälschte Dokumente verschiedener europäischer Staaten.

Die erste Etappe legten die Migranten noch mit ihren echten Legitimationen zurück. In Österreich legten sie einen Zwischenstopp ein und reisten dann schon mit den gefälschten Pässen nach Spanien weiter, von wo es in die USA, nach Kanada oder Großbritannien ging, wie BK-Sprecher Vincenz Kriegs-Au zur APA sagte.

Spanische Ermittler identifizierten und nahmen 27 Migranten in mehreren spanischen Flughäfen fest, die mit gefälschten Dokumenten unterwegs waren. Bei der Aktion in Mazedonien entdeckte die Polizei bei mehreren Hausdurchsuchungen Devisen in Euro, US-Dollar, Schweizer Franken und australischen Dollar. Außerdem beschlagnahmten sie zwei Luxusautos, eine Schusswaffe, Munition, 14 Handys, vier australische Pässe, die Kopie eines kanadischen Passes, ein Antragsformular für ein kanadisches Visum und andere Dokumente. Neben Mazedonien, Österreich und Spanien waren auch Albanien, Bulgarien und diverse US-Behörden an der Ermittlung beteiligt.

QUELLE: DPA