Griechische Schüler besetzen landesweit Schulen wegen Abkommen mit Mazedonien


Tumulte in etlichen griechischen Schulen wegen dem Abkommen mit Mazedonien, dem so genannten Prespa-Abkommen. In den vergangenen Tagen haben Schüler der siebten bis zwölften Klassen an staatlichen Gymnasien und Lyzeen mehrere Schulgebäude besetzt. 

Betroffen davon sind laut der deutschsprachigen Griechenland Zeitung etwa 50 Bildungseinrichtungen im ganzen Land, vor allem aber in Nordgriechenland. Besetzungen gab es aber auch in der mittelgriechischen Stadt Larissa sowie in Pyrgos auf der Peloponnes. Im nordgriechischen Florina (Lerin) fand zudem eine Kundgebung statt: Dutzende Schüler haben mit griechischen Flaggen auf der zentralen Fußgängerzone eine Demo durchgeführt, mit Parolen wie "Makedonien ist Griechisch".

Der Protest richtet sich gegen die im Sommer mit Skopje vereinbarte Lösung der Namensfrage mit dem Abkommen von Prespa. Die Besetzer wollen nicht, dass der Begriff "Mazedonien" vom Nachbarland genutzt werden darf.

Laut dem Blatt gäbe es aber auch andere Auffassungen: Am Donnerstag hatten Schülerorganisationen in Athen zu einem Gegenprotest aufgerufen. Treffpunkt war um die Mittagszeit vor den Propyläen an der zentralen Panepistimiou-Straße – der Universitäts-Avenue.

Unterdessen beklagen Lehrerverbände, dass es Aufrufe gegeben haben soll, gegen jene Lehrer handgreiflich zu werden, die sich gegen die Schulbesatzungen ausgesprochen haben. Hinter den Organisatoren vermutet man u. a. die im Parlament vertretene faschistische griechische Partei Chryssi Avgi (Goldene Morgenröte). 

Über das Thema der Schulbesatzungen wurde auch im Parlament in Athen heftig debattiert.

Bürgerschutzministerin Olga Gerovasili rief alle "demokratischen Partreien Griechenlands" dazu auf, den Versuch der Goldenen Morgenröte, "das nationalistische, faschistische Gift unter den Schülern auszubreiten", zu stoppen.