Zu einem offiziellen Besuch in Wien, Österreich, weilte Zoran Zaev. Er ist der Meinung, der Brexit würde Mazedonien einen Platz in der EU frei machen
Nach der Beilegung des Namenstreits mit Griechenland will Zaev so schnell wie möglich in die EU. Trotz der gegenwärtigen Krise habe sein Land "Vertrauen in die EU über die Grenzen des Himmels hinaus", sagte Zoran Zaev am Mittwoch bei einem Treffen mit Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) in der österreichischen Hauptstadt Wien. "Großbritannien hat vielleicht einen Platz für uns freigemacht in der EU", sagte er bei der Pressekonferenz mit dem Kanzler.
Die Mazedonier würden "mehr an die Werte der EU glauben als manche Bürger innerhalb der Europäischen Union", meinte Zaev. Deshalb habe das Land zur Lösung des Namensstreits sogar seinen Staatsnamen in der Verfassung geändert und werde bald Republik Nord Mazedonien heißen. Im Juni dieses Jahres erhoffe er sich daher starke Argumente im EU-Rat, warum Mazedonien bald Mitglied der EU werden solle, so der mazedonische Regierungschef.
Kurz gratulierte Mazedonien "zu dem historischen Schritt für Mazedonien aber auch für die gesamte Region". Als "Dank und Anerkennung" überreichte er Zaev die Alois-Mock-Medaille. Ein konkretes Datum für einen möglichen EU-Beitritt Mazedoniens wollte Kurz aber nicht nennen. Das sei "nicht sinnvoll", denn es von hänge immer von der Erfüllung der Kriterien und den Fortschritten der einzelnen Westbalkanstaaten ab, sagte der Bundeskanzler.
Zaev dankte seinerseits Österreich für die Unterstützung und lobte auch die guten wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Ländern. Österreich gehöre zu den größten Auslandinvestoren im Land und der Außenhandel mit Österreich sei im vergangene Jahr um 60 Prozent gestiegen. Angesprochen auf die Spaltung seines Landes über die Frage der Änderung des Staatsnamens, meinte der sozialdemokratische Premier, dass der "Prozess zu Versöhnung" begonnen habe.