Politika: Serbiens Kirche zu Verhandlungen mit Mazedoniens Kirche bereit


Laut der serbischen Tageszeitung "Politika", sei die serbische orthodoxe Kirche bereit Verhandlungen mit der mazedonischen orthodoxen Kirche (MPC - Makedonska Pravoslavna Crkva) wieder aufzunehmen. Ein diesbezüglicher Beschluss soll laut Politika bei der in Belgrad laufenden Jahresversammlung der serbischen Kirche gefasst worden sein.

Der Kirchenstreit datiert aus dem Jahre 1967, als sich die Orthodoxen im heutigen unabhängigen Mazedonien unter Mithilfe der damaligen kommunistischen Machthaber Jugoslawiens aus dem serbischen Patriarchat einseitig herauslösten und ihre - von der Weltorthodoxie nie anerkannte - Selbstständigkeit (Autokephalie) verkündeten.

Nach dem Zerfall Jugoslawiens appellierte der damalige serbisch-orthodoxe Patriarch Pavle an die mazedonische Geistlichkeit, in den "Schoß der serbischen Mutterkirche zurückzukehren". Nur Erzbischof Jovan Vranishevski folgte 2002 dem serbischen Appell und wurde noch im selben Jahr zum Erzbischof von Ohrid ernannt. Die Mazedonisch-orthodoxe Kirche exkommunizierte ihn daraufhin im Jahr 2003.

Die Behörden von Skopje hatten den Metropoliten mehrmals wegen Veruntreuung inhaftiert. Wie Politika am Donnerstag berichtete, wollte die serbische Kirche keine Verhandlungen führen, solange Erzbischof Jovan im Gefängnis war.