Nach 10 Jahren Therapie in den Niederlanden, kehrt Koko der Schimpanse in den Zoo von Skopje zurück. In Begleitung, denn als seine Artgenossen damals alle (altersbedingt) in Skopje starben und er der einzige Schimpanse im Zoo war, litt er an Depressionen und Einsamkeit
Koko der Schimpanse, der einst der Star in Skopjes Zoo war, ist nach 10 Jahren in den Niederlanden nach Hause zurückgekehrt. Koko wurde am Donnerstag mit seinem "Zieh-papa" Dragan Trajkovski wiedervereinigt, der sagte, er sei überglücklich, den Schimpansen wiederzusehen.
"Es war eine Freude, die ich nicht beschreiben kann", sagte der 49-Jährige gegenüber The Associated Press. "Nach 10 Jahren erkannte Koko mich. Wir berührten uns, er drehte seinen Rücken für ein kleines Kratzen und gab mir mit seinen Mund einen Schimpansenkuss."
Koko wurde 1995 im Zoo der mazedonischen Hauptstadt Skopje geboren. Seine Mutter starb zwei Jahre später an Tuberkulose, und der junge Schimpanse litt an Depressionen und Einsamkeit. Trajkovski versuchte, ihn zu erziehen, aber sein Zustand besserte sich jahrelang nicht.
Schließlich wurde eine in den Niederlanden ansässige Tierrettungsgruppe, Animal Advocacy and Protection, kontaktiert, und Koko wurde 2009 in ihre niederländischen Einrichtungen verlegt, um sich zu erholen.
Nach 10 Jahren in der AAP-Einrichtung kehrt nun Koko zusammen mit drei weiteren Schimpansen, die ihm Gesellschaft leisten werden, nach Skopje zurück: der 57-jährigen Mimmi sowie den 38-jährigen Hiasl und Rosi. Alle drei wurden nach jahrelanger Misshandlung von AAP behandelt.
Mimmi war einmal in einem Zirkus, bevor sie in einem tristen Gehege in einem Gartencenter in Deutschland lebte, sagte AAP.
Hiasl und Rosi waren zwei von zwölf sechs Monate alten Schimpansen, die 1982 als Fracht von Afrika nach Wien geschickt wurden. Die österreichischen Behörden beschlagnahmten sie auf dem Flughafen, weil keine korrekten Dokumente vorlagen, und nur drei der zwölf überlebten. Hiasl und Rosi wurden zu AAP versetzt und der dritte, ein Schimpanse namens Henry, wurde 1985 in einen deutschen Zoo geschickt, wo er bis zu seinem Tod im Jahr 2015 lebte.
Laut AAP wurde ein spezielles Gehege für die vier Schimpansen im Zoo von Skopje geschaffen, das ein spezielles zweistöckiges Haus und einen Außenbereich umfasst. Ein Team von Tierpflegern aus Skopje und AAP-Fachleuten werden sie überwachen.
Die vier Schimpansen werden aber zuerst in eine 20-tägige Quarantäne zur "Akklimatisierung" begeben und sind erst ab Anfang August für die Öffentlichkeit im Zoo zugänglich.
"Wir freuen uns, Koko von seiner Zeit der Resozialisierung zurück zu haben", sagte Skopjes Bürgermeister Petre Shilegov am Donnerstag gegenüber Reportern.
Die Sprecherin des Zoos in Skopje, Tina Mickovska, stellte fest, dass Schimpansen eine vom Aussterben bedrohte Art sind. Laut IUCN (International Union for Conservation of Nature) ist die Schimpansen-Population von einer Million auf geschätzte 170.000 bis 300.000 gesunken.
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