Serbischer Zoll schnappt mazedonischen Schmuggler und behält Artefakte für serbisches Museum

Ein Mazedonier wurde beim Schmuggel von antike Gegenstände aus Mazedonien vom serbischen Zoll hochgenommen. Nicht nur der Schmuggler steht nun ohne Ware da, auch das Herkunftsland - Serbien will nämlich die gefundenen Artefakte für sich behalten und im Museum in Vranje ausstellen.


Nach Angaben der serbischen Zollverwaltung wurde an dem Grenzübergang Presevo-Tabaovce in einem Fahrzeug das von einem mazedonischen Staatsbürger geführt wurde antike Gegenstände gefunden, die ein Alter von etwa 2.500 Jahre aufweisen.

Laut Zoll wurden die Gegenstände am vergangenen Dienstag entdeckt, als ein Zollbeamter und ein Polizeibeamter bei der Einreise nach Serbien ein Auto mit italienischen Kennzeichen, das von einem 54-jährigen mazedonischen Staatsbürger gefahren wurde, gründlich unter die Lupe nahmen.

Auf dem Rücksitz des Wagens wurden in einem persönlichen Gepäckraum sieben archäologische Gegenstände entdeckt. Dies sind fünf Steinartefakte aus gelbbraunem Bernstein und zwei Marmorobjekte mit stilisierten Darstellungen einer Frau, eines Mannes und eines Pferdes in Schnitztechnik sowie ein Steingefäß in Form einer Vase.

Die meisten Artefakte wiegen zwischen 300 und 400 Gramm, während das größte ein stark stilisierter Kopf und eine Büste eines Mannes ist, deren markante Teile (Augen, Nase, Mund, Haare und Brust) zusammen 2,5 kg wiegen.

Der serbische Zoll teilte den Beamten mit, dass der Fahrer des Wagens die Gegenstände von einem Freund erhalten habe, der sie in der Nähe von Strumica im Südosten von Mazedonien gefunden habe, und dass er beabsichtigte, sie nach Italien zu bringen, wo er lebt, um sein Haus zu dekorieren.

Da es sich um antike Gegenstände handelt, deren Alter und Wert nur durch Expertenwissen festgestellt werden kann, hat der serbische Zoll die Archäologische Abteilung des Nationalmuseums Vranje konsultiert, die bestätigte, dass es sich um Artefakte aus der Antiken Zeit von vor etwa 2.500 Jahren handelte.

Als ausländischer Staatsbürger entschied das Vergehensgericht in Presevo dringend, die Person, die versuchte, antike Gegenstände zu schmuggeln, mit einer Geldstrafe zu bestrafen, da der Wert des Vergehens ein Drittel des Wertes des Fahrzeugs übersteigt, in dem die Artefakte gefunden wurden. Auch das Fahrzeug des Schmugglers, ein "Golf 3 Variant", wurde beschlagnahmt.

Das Urteil der serbischen Institution sah zudem vor, dass die historischen wertvollen Gegenstände dauerhaft beschlagnahmt werden. Diese sollen im Nationalmuseum Vranje ausgestellt werden.