Im Achtelfinale der Handball Weltmeisterschaft 2017 gab es für Makedonien gegen Norwegen nichts zu holen. In der Zweiten Halbzeit, nach 12:10 Halbzeitstand, machten die favorisierten Norweger ernst und spielten entfesselt auf. Am Ende war das Resultat deutlich, 34:24.
Makedonien konnte die Ausfälle nicht kompensieren, nach Kampf in der ersten Halbzeit mit zweimaliges Aufholen eines drei Tore Rückstandes riss der Faden in der zweiten Halbzeit und man gab das Spiel aus der Hand.
Trotzdem muss man der Mannschaft Respekt zollen. Das erreichte liegt im Bereich des möglichen, zur Weltspitze fehlt dann am Ende doch noch einiges. Aber man darf nach den gezeigten Leistungen für die Zukunft hoffen, immerhin haben sieben Debütanten das Team für die Zukunft mit geformt und teilweise gute Leistungen gezeigt.
Spielbericht übernommen von Handball-World.com:.
Die Nationalmannschaft aus Norwegen steht als erster Viertelfinalist der Weltmeisterschaft 2017 in Frankreich fest. Aufgrund einer nahezu perfekten zweiten Halbzeit zauberten sich die Skandinavier gegen Mazedonien von Tor zur Tor zu einer deutlichen Führung. Am Ende stand ein deutliches 34:24 (12:10) auf der Anzeigentafel, weil Norwegen jeden Fehler der Mazedonier bestrafte. Bester Spieler der Partie war Magnus Jondal. Der sechsfache Torschütze verwandelte jeden seiner Versuche. Sein Teamkollege Eivind Tangen steuerte ebenfalls sechs Treffer zum Achtelfinalerfolg bei. Beter Werfer der Mazedonier war einmal mehr Kiril Lazarov mit sechs Toren. Per Siebenmeter erzielte der Rückraumspieler den letzten Treffer des Spiels, es war sein voraussichtlich letzter bei einer WM-Endrunde.
Bezeichnend für die Begegnung war der Einstieg von Norwegens Schlussmann Torbjörn Bergerud. Auf seine Parade beim ersten mazedonischen Angriff folgten weitere zahlreiche Glanztaten, welche die Gegner an den Rande der Verzweiflung brachten. In einer hitzigen Atmosphäre kassierten beide Mannschaften bereits in den ersten Minuten eine Zeitstrafe. Selbst Mazedoniens Nationaltrainer Lino Cervar, der früh aufgebracht war, wurde nach den ersten Aktionen bereits mit der gelben Karte verwarnt. Norwegen startete zunächst besser, vor allem weil zwei Siebenmeter herausgeholt wurden. Sander Sagosen verwandelte beide Versuche, ehe der Anschlusstreffer von Filip Lazarov aus dem linken Rückraum folgte.
Mazedonien blieb in der ersten Halbzeit an Norwegen dran, obwohl die Skandinavier zwischenzeitlich durch einen Doppelschlag von Kreisläufer Bjarte Myrhol auf 8:5 davonzogen (18.). Durch eine disziplinierte und harte Abwehrarbeit boten die Mazedonier aber auch in Unterzahl einen harten Kampf. Torhüter Kiril Kolev brachte seine Mannschaft mit starken Paraden ebenfalls zurück. Daraufhin nutzten Stojanche Stoilov und Kiril Lazarov ihre Möglichkeiten zum 8:8 (22.). Norwegen hatte in dieser Phase mit einer Schwäche im Abschluss zu kämpfen, der nächste Versuch landete am Pfosten, über sieben Minuten blieb die Mannschaft von Christian Berge ohne Torerfolg.
Als Kiril Lazarov sein viertes Tor zum 8:9 erzielte, ging Mazedonien zum ersten Mal in Führung (24.). Doch die Begegnung kippte erneut. Norwegens Torhüter Torbjörn Burgerud war weiterhin ein starker Rückhalt, der seiner Mannschaft mehrfach den Ballgewinn ermöglichte. Eivind Tangen war einer der großen Nutznießer, der seine Chancen im Rückraum bekam und mit Sander Sagosen das 10:9 erzielte. Mazedonien haderte jetzt selbst mit Pfosten- und Lattentreffern. Norwegen konterte und setzte sich somit auf 12:10 zur Pause ab.
Den kleinen Positivtrend nahm Norwegen mit in die zweite Halbzeit. Dass es jetzt in einer Demonstration enden würde, hätten sich die Nordeuropäer allerdings selbst nicht erträumen lassen. Bjarte Myrhol begann mit dem Torreigen. Mazedonien riskierte jetzt mit dem zusätzlichen Feldspieler. Der Fehler erfolgte, Norwegen konterte mit dem immer stärker werdenden Kristian Björnsen zum 14:10 (32.). In der Folge wuchs das Selbstvertrauen der Norweger und die Zuversicht, während der Frust bei Mazedonien immer größer wurde.
Erneut entpuppte sich Kristian Björnsen als Unruheherd der mazedonischen Abwehr. Drei Treffer in Serie von ihm sorgten für das 20:14 (39.). Plötzlich eilte Norwegen davon, Mazedonien fehlte die Kraft, um das Tempo mithalten zu können. Die Mannschaft von Lino Cervar verzweifelte teilweise an der norwegischen Defensive und Torhüter Torbjörn Bergerud. Norwegen streute Salz in die Wunde und konterte zweimal in Folge erfolgreich. Grinsende Gesichter bei den Norwegen, Frustration machte sich bei Mazedonien breit. Lediglich Stojlov brachte seiner Mannschaft mit einem Torerfolg am Kreis zumindest ein Erfolgserlebnis. Doch die Freude hielt sich in Grenzen, denn auf der anderen Seite teilte Norwegen mächtig aus. Magnus Jondal bekam trotz Zeitspiels einen weiten Pass auf Linksaußen und erhöhte auf 23:15 (44.).
Einzelne Treffer von Lazarov halfen Mazedonien nur bedingt weiter, weil die Norweger nahezu jeden Angriff im Tor unterbrachten. Eivind Tangen überzeugte weiterhin mit seinem sechsten Tor zum 28:18 und sorgte acht Minuten vor dem Ende vorzeitig für die Entscheidung. Zwar versuchte Mazedonien mit einer aggressiven 5:1-Abwehr, noch einmal früh zu stören, konnte diesen großen Rückstand allerdings nicht mehr aufholen. Norwegen zauberte jetzt mit sehenswerten Zuspielen.
Es war eine beeindruckende Vorstellung der Norweger, die in der Vorrundengruppe A lediglich gegen Gastgeber Frankreich verloren und hier ihre starke Form unter Beweis stellten. Gullerud legte nun mit einem gefühlvollen Heber nach. Ein breites Grinsen machte sich bei dem Norweger breit, die Mazedonier wünschten sich nur noch die Schlusssirene herbei. Den Schlusspunkt setzte der aktuell beste Torschütze des Turniers. Kiril Lazarov sorgte per Siebenmeter für den 34:24-Endstand. Es wird sein voraussichtlich letztes WM-Tor gewesen sein.